Eine Bettdecke für warme und kühle Nächte – gibt es so etwas? In vielen Geschäften sind sogenannte Ganzjahres-Duvets im Verkauf, nicht zu verwechseln mit Viersaison-Duvets, die in der Regel aus zwei einzelnen Duvets bestehen und zusammengesteckt werden.
So abwegig, wie «Ganzjahres-Duvet» klingen mag, ist es nicht. Denn in vielen Schweizer Schlafzimmern fällt die Temperatur auch im Winter kaum unter 20 Grad. Damit ist die Differenz zwischen Sommer- und Winternächten in den letzten Jahrzehnten stark geschrumpft.
Verschiedene Materialien, aber keine Federn im Test
«Kassensturz» und «K-Tipp» liessen im Zürcher Labor Testex zehn solche Bettdecken auf ihre Wärmeisolation, den Feuchtigkeitstransport und die Qualität testen. Das Format: 160x210 bis auf die Ausnahme Ikea (nur 150 cm breit). Der Preis: 45 bis 250 Franken. Materialien: alle ausser Tierfedern.
Isolation zu hoch, Feuchtigkeitstransport zu schlecht
Die Bilanz fällt alles andere als schlecht aus: Sechs der zehn Decken bekommen eine «gute» Note, drei sind «genügend» und nur eines knapp «ungenügend». Beim letztplatzierten, Dodo 7413 von Conforama, war der Feuchtigkeitstransport mit Abstand am schlechtesten.
Dazu kommt, dass dieses Duvet auch die Wärme (zu) stark zurückhält. Für alle, die keine «Gfrörli» sind, ist wegen dieser Kombination Schwitzen in wärmeren Nächten vorprogrammiert. Conforama teilt «Kassensturz» mit, es wolle die Schwächen des Duvets verbessern.
Testresultate im Überblick
Testsieger ist aus Kunstfasern gefertigt
Eher schwach ist auch die Eigenmarke von Manor. Wie Dodo ist es aus Kunstfasern, kann aber die Erwartung an den Preis von 200 Franken nicht erfüllen. Die Füllung dieses Duvets hat am stärksten unter dem zweimaligen Waschen im Test gelitten.
Die Füllung war danach ungleichmässig und zum Teil sogar verklumpt. Manor schreibt dazu, das Verklumpungsrisiko sei höher als bei einem Vlies als Füllung, und rät, mit manuellem Aufklopfen liessen sich Klumpen wieder auflösen. Manor zieht denn auch in Erwägung, diesen Ratschlag auf die Etikette zu schreiben.
Synthetik muss aber nicht schlecht sein. Testsieger ist nämlich ebenfalls eine Kunstfaserdecke, Fibralux medium warm für 119 Franken von Micasa. Eine Stärke ist die mittlere Isolation, die für kältere und wärmere Nächte am besten passt. Der grösste Schwachpunkt ist das Einlaufen in der Breite.
Die meisten «guten» Decken sind aus Naturmaterialien
Weiter ist auch die Ikea-Decke Stjärnabräcke für nur 50 Franken ebenfalls aus Kunstfasern. Die weiteren vier «guten» Decken sind aber aus verschiedenen Naturmaterialien gefertigt: FAN aus Zellulose und Inhouse aus Bambus (beide auf Platz 2), Globus Billerbeck ebenfalls aus Bambus und Pfister Luna Terra vegan aus Hanf und Baumwolle. Sie alle haben neben der guten bis sehr guten Atmungsaktivität weitere Vorteile (siehe Testtabelle).