Auf Knopfdruck aus frischem Gemüse einen Salat zubereiten, für einen Kuchen Nüsse reiben oder für eine Rösti Kartoffeln raffeln. Damit werben die Hersteller von Elektroraffeln. Fachhändler und Onlineshops bieten eine ganze Reihe solcher Küchenhelfer an. «Kassensturz» und die Zeitschrift «K-Tipp» wollten wissen, wie leicht bedienbar, wie vielseitig und wie laut sie sind. Zudem: Ob sie den Stresstest vom Dauerlauf bestehen.
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Dazu schickten sie elf gängige Modelle in ein spezialisiertes Prüflabor. Die Expertinnen testeten die Geräte auf ihre Bedienbarkeit, bewerteten die Schneid- und Raffel-Leistung anhand verschiedener Gemüse, Nüsse, Käse sowie Schokolade, und führten eine Belastungsprobe aus.
Im Test waren Modelle mit vorne offenen Trommeln, mit horizontal drehenden Schneidescheiben und zwei sogenannte Food-Prozessoren, die neben raffeln und schneiden auch noch mixen und kneten können.
Kenwood: Im Belastungstest mit Rüebli gebrochen
Fast alle Geräte schnitten mit genügenden bis guten Noten ab. Ausnahme ist Kenwood, bei dem im Dauerlauf-Test mit Rüebli schon nach kurzer Zeit ein Plastikteil an der Schneidescheibe abbrach, was das Gerät unbrauchbar machte. Damit landete der «Kenwood Food Prozessor Multi Pro» auf dem letzten Platz, trotz mehrheitlich guter Ergebnisse beim Raffeln und Schneiden. Die Kenwood-Markenvertretung für die Schweiz schreibt«Kassensturz», das Gerät sei für harte Lebensmittel wie Nüsse oder Schokolade ungeeignet, das erschliesse sich aus der Bedienungsanleitung.
Kartoffeln und Rüebli sind problemlos, Nüsse und Schokolade schwierig
Montage und Bedienung der Elektroraffeln sind in der Regel problemlos. Ein bisschen Intuition braucht es beim Gerät von Solis, wo der Schneideinsatz vor der Montage eingelegt werden muss, bei der Raffel von Moulinex dagegen nachher. Auch der Umgang mit den scharfen Schneide-Einsätzen braucht ein bisschen Übung. Ansonsten sind die Geräte sicher: Kenwood zum Beispiel lässt sich erst starten, wenn der Deckel verriegelt ist.
Beim Hauptkriterium «Raffeln und Schneiden» zeigen sich grosse Unterschiede von Gerät zu Gerät, aber auch abhängig von den Rohmaterialien. Während alle mit Kartoffeln und Rüebli gut zurande kommen, schneiden einige von Gurken unvollständige Scheiben. Beim Käse haben vor allem die Raffeln mit schwächeren Motoren Mühe und brauchen entsprechend lange.
Definitiv schwierig wird es bei Nüssen und Schokolade. Hier scheinen die Scheibenraffeln baubedingt Nachteile zu haben. Nüsse werden ungleichmässig gerieben, und ein guter Teil der Schokolade bleibt unverarbeitet im Gerät, weil der Abstand zwischen Schneidescheibe und Gehäuse zu gross ist.
Den Dauerlauf mit je 2,5 Kilo Rüebli und Käse überstanden bis auf das Kenwood-Gerät alle getesteten Raffeln. Während einige Raffeln zügig vorwärtskamen, brauchten andere Stunden, besonders beim harten Parmesan. Dies zeigte die Grenzen dieser Geräte deutlich auf. Testleiterin Nadine Weber vom Labor Applitest bringt es auf den Punkt: «Diese Geräte sind ausgelegt für kurze Betriebsdauern und kleine Mengen.»
Von den fünf Raffeln mit «guten» Gesamtnoten sticht eine besonders hervor: Die Zyliss-Scheibenraffel aus Schweizer Produktion verpasste das Gesamturteil «Sehr gut» nur knapp. Allerdings ist sie die teuerste im Test – und auch sie hat ihre Mühe mit Haselnüssen und Schokolade.