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Luftkühler im Test Luftkühler: wenig Kühlung, viel Luftfeuchtigkeit

Die meisten Luftkühler kühlen wenig. Es besteht auch das Risiko, dass zu viel Feuchtigkeit Schäden verursacht.

«Kassensturz» und Saldo liessen zehn in der Schweiz erhältliche Luftkühler in einem spezialisierten Labor testen. Dabei wurden die Handhabung, die Lärmbelastung und auch die Kühlleistung getestet. Luftkühler sind günstiger als eine Klimaanlage, benötigen keinen Abluftschlauch und verbrauchen weniger Energie. Ihr Funktionsprinzip beruht auf Verdunstung von Wasser.  

So haben die Luftkühler abgeschnitten

Die kalte Luft soll angenehm im Raum verteilt werden, so ein Werbeversprechen. Ein anderer Hersteller propagiert den «erstaunlichen Effekt» seines Luftkühlers. Ein ideales Gerät für heisse Sommertage also? «Kassensturz» ging den Werbeversprechen auf die Spur. Das Testlabor fand tatsächlich Erstaunliches.

Kaum Abkühlung 

«Die Werbeversprechen der Hersteller werden bei den Luftkühlern nicht erfüllt. Die Abkühlung des Raumes ist minimal, bis kaum spürbar. Eine tatsächliche Abkühlung findet nur am Anfang und direkt vor dem Gerät statt», bilanziert Testleiterin Nadine Weber. Denn die Messungen an den Testgeräten ergaben nur im Luftstrom eine deutliche Kühlung um maximal 3.5 Grad Celsius.  

HydroCool vonTrisa schaffte im Luftstrom sogar nur eine Abkühlung von 0.7 Grad. Das ist weniger, als der menschliche Körper wahrnehmen könne, erklärt die Nadine Weber. Bei der Messung im Raum ausserhalb des Luftstroms sah das Ergebnis noch ernüchternder aus. Der beste Luftkühler im Test, der Air Cooler von Coldtec, kühlte die Luft nur um 1.3 Grad. Nach drei Stunden Messung war die Temperatur aber wieder genauso hoch wie am Anfang. 

Mit Blick auf die Technik überraschen die ernüchternden Resultate nicht. Denn die Geräte können nur kühlen, solange sie kaltes Wasser enthalten und die Luftfeuchtigkeit im Raum nicht zu hoch ist. 

Lärmiger Luftkühler

Bei der akustischen Messung stellten die Tester fest, dass einige Geräte deutlich lauter waren, als andere. So schnitt der Air Cooler von Ohmex beim Lärmtest «ungenügend» ab, da seine Lautstärke als «störend laut» empfunden wurde. 

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Auch bei der Handhabung gab es deutliche Unterschiede. Bei einigen Geräten melden Warntöne, wenn der Wassertank leer ist. Andere Geräte haben ein akustisches Signal und ein Blinklicht. Der Luftkühler von Gonser hingegen besitzt gar kein Warnsignal.  

Dieses Gerät zeigte ausserdem Schwächen beim Herausnehmen von Tank und Filter. Um sie zu reinigen, muss man erst Schrauben lösen. Die regelmässige Reinigung ist aber wichtig, weil sich im Gerät Bakterien bilden, die dann in die Luft geblasen werden. 

Schimmelgefahr im Verzug

Ausserhalb der Wertung stellten die Fachleute beim Test fest, dass sich die Feuchtigkeit in der Umgebungsluft durch den Luftkühler deutlich erhöhte. Im 66 Kubikmeter grossen Testraum (ca. 30 qm gross) herrschte nach dem Betrieb von drei Stunden ein regelrechtes Tropenklima.

Stellungnahmen

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Gonser gibt an, dass ihr Produkt in dieser Ausführung zukünftig nicht mehr angeboten werde. 

Livington und Stylies sagen zum Testresultat, dass ihre Luftkühler sich nur für punktuelle Kühlung eignen würden. 

Trisa schreibt: «… wir werden Ihre Tests zum Anlass nehmen, um zu prüfen, ob und wie sich die Produkte verbessern lassen.» 

«Das kann zu einem Problem werden, zum Beispiel für Holzmöbel oder wenn eine Wohnung auf Schimmel anfällig ist», erklärt Testleiterin Nadine Weber.

Nur vier der zehn getesteten Luftkühler erreichten eine Note über vier. Die Wirkung ist auch bei den besten Geräten eher bescheiden. Wer einen Luftkühler in Betrieb nimmt, muss zudem aufpassen, dass keine Schäden durch die Feuchtigkeit entstehen.

Kassensturz, 27.05.25, 21:10 Uhr

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