Die elektrischen Lämpchen erobern zwar immer mehr Wohnzimmer. Doch wer es ganz traditionell und festlich will, schmückt seinen Baum mit echten Kerzen.
«Kassensturz» liess im Kerzenlabor des Prüfinstituts Dekra in Stuttgart neun verschiedene Baumkerzen testen. Davon sieben klassische, rot durchgefärbte Paraffinkerzen, eine silbern lackierte Paraffinkerze und eine Kerze aus 100 Prozent natürlichem Bienenwachs.
Bienenwachskerze brennt am längsten
Testleiter und Kerzen-Experte Volker Albrecht hat die Kerzen auf verschiedene Kriterien hin geprüft. Das wichtigste: Wie lange brennen die Kerzen? Im Schnitt brannte kein Produkt unter 100 Minuten.
«Wer nur Wert auf die Brenndauer legt, greift zur Bienenwachskerze», sagt Volker Albrecht. Mit durchschnittlich 145 Minuten brannte diese am längsten. Bienenwachskerzen sind in der Regel aber auch teurer als Paraffinkerzen.
Testverlierer brennt unterschiedlich lang
Allerdings brennen die Wachskerzen nicht alle gleich lang. Auch dies war ein Testkriterium. Die grössten Unterschiede fanden sich aber bei der Paraffinkerze der Marke Steinhart (Coop) . «Wir haben da fast eine Stunde Unterschied zwischen der am längsten und der am kürzesten brennenden Kerze.»
Tropfende Kerzen sind gefährlich
Es war nicht die einzige Schwäche dieses Produkts. Die Kerzen waren die einzigen, die stark tropften. Starkes Tropfen ist nicht nur optisch nicht schön.
Es ist auch ein Sicherheitsrisiko, warnt Volker Albrecht: «Die Brennmasse fliesst mit rund 80 Grad ab. Wenn das heisse Wachs auf einen trockenen Zweig tropft, kann das unter Umständen einen Brand entfachen.»
Billigste Kerze erreicht Bestnote
Die Steinhart-Kerze erhält deshalb als einziges Produkt Gesamtnote «ungenügend». Alle anderen Produkte liegen relativ nahe beieinander und schneiden mit der Gesamtwertung «gut» ab (siehe «Resultate als Tabelle»). Preis-Leistungs-Sieger ist die KCB-Kerze aus dem Coop. Sie kostet 8 Rappen pro Kerze und erhält Note 5.4.
Erfreulich: Keine Kerze russt sichtbar
Testleiter Volker Albrecht prüfte auch, wie stark die Kerzen russen. Mit einem erfreulichen Resultat: «Wir haben kein Produkt, dass sichtbar russt. Das ist eine sehr schöne Aussage, denn das war nicht immer so».
Baumkerzen werden nicht gepresst oder gegossen, sondern gezogen. Dabei wird ein 1,3 Kilometer langer Docht 50 mal mit Paraffin begossen. Wie das funktioniert, erklärt Hansruedi Geisseler, Betriebsleiter des grössten Schweizer Kerzenherstellers Balthasar AG in Hochdorf.