Der Test von 25 Bodylotions fördert auch Erfreuliches zutage. Unmittelbar nach dem Eincrèmen der Bodylotions wird die Haut feuchter und glatter. Und auch das tägliche Eincrèmen mit den geprüften Bodylotions zeigt einen Effekt: Die verbesserte Hautfeuchte konnte nach 15 Tagen bei der Mehrheit der Produkte nachgewiesen werden.
Teure Clarins-Lotion: Schlusslicht
Ebenfalls erfreulich: Kein Produkt erhielt eine ungenügende Note. Allerdings landete ausgerechnet das teuerste Produkt auf dem letzten Rang: Die Bodylotions von Clarins (Moisture-Rich Body Lotion) für trockene Haut erhielt im Test lediglich 40 von möglichen 100 Punkten.
Das Produkt enthält laut Packung zahlreiche umstrittene Inhaltsstoffe wie Parabene, Phenoxyethanol oder Allergene. Clarins äussert sich gegenüber «Kassensturz»: Alle hinzugefügten Stoffe entsprächen den gesetzlichen Bestimmungen. Zudem verwende der Kosmetikhersteller nur Parabene, welche bis zum heutigen Zeitpunkt «nicht direkt bestritten wurden».
Auch vermochte bei diesem Produkt die Feuchtigkeit 24 Stunden nur befriedigend zu halten und befeuchtete erst nach regelmässiger Anwendung gut. Allerdings steht Clarins damit nicht alleine da: Keine Lotions spendet nach 24 Stunden noch viel Feuchtigkeit. Nichtsdestotrotz versprechen die meisten Hersteller Feuchtigkeit für 24 Stunden und mehr.
Nur befriedigend waren zudem Produkte von Lidl's Marke Cien, von Avène, Eucerin, Dove und The Body Shop. Abzüge gab es beim Letzeren etwa der Konservierungsstoffen Parabene wegen. The Body Shop teilt «Kassensturz» mit: Die neue Auflage der White Musk Bodylotion sei parabenfrei und in der Schweiz bereits erhältlich. Lidl schreibt, dass in ihrer Bodymilk keine gesundheitsgefährenden Konservierungsstoffe enthalten seien. Der Discounter verweist auf einen anderen Test, bei dem das Produkt deutlich besser abgeschnitten hatte.
«Eine teure Lotion muss nicht zwingend besser sein als eine Günstigere», sagt Dagmar Simon, Dermatologin am Inselspital Bern. Die Hautbeschaffenheit ist individuell. Je nach dem müsse die Haut deshalb mehr oder weniger eingefettet werden.
Bodylotions aber helfen die wichtige Hautbarriere herzustellen. Diese schützt unser Organ, damit einerseits keine Stoffe in die Haut eindringen und anderseits das Wasser in uns nicht verdunstet. «Bodylotions fügen der obersten Hautschicht Wasser und Fett zu. Dadurch versiegelt sich die Hautbarriere», erläutert die Dermatologin.
Prädikat «gut» für die meisten Lotions
Die grosse Mehrheit der getesteten Produkte hat im Test gut abgeschnitten. Gesteigerte Hautfeuchte liess sich nach einer Stunde nachweisen sowie auch nach 15 Tagen. Den besten Platz ergatterte sich Biotherm (Baum corps oil therapy). Auch dieses Produkt enhält problematische Inhaltsstoffe, doch punktete vor allem, weil es die Hautfeuchte nachweislich verbesserte. Ebenso wie die Crèmes von La Roche-Posay und Vichy. Ein gutes Preis-Leistungsverhältnis erzielte die Körperlotion von Neutrogena.
Spröde Haut? Das hilft
Je älter wir werden, umso trockener ist unsere Haut. Auch kalte Temperaturen strapazieren unser grösstes Organ zusätzlich. Pflegeprodukte sind eine Möglichkeit, die Haut feucht zu halten. Zusätzliche Massnahmen sind etwa: Viel Trinken oder Duschen statt baden. Häufiges Duschen strapaziert unsere Haut und fördert Trockenheit. Wenn ein Vollbad, dann nicht zu heiss. Vorsicht auch vor allzu viel Seife und Shampoo. Auch Sonne oder Rauchen trocknet die Haut zusätzlich aus.
Gerade im Winter sollten Sie darauf achten, dass Sie die Zimmer gelegentlich durchlüften. Ist die Luftfeuchtigkeit in den beheiztem Räumen zu gering, kann auch dies die Haut austrocknen.
Der Testvorgang
Ein internationaler Labortest – im Auftrag von ICTR, UFC-Que choisir und FRC – hat beliebte Bodylotions als Feuchtigkeitsspender untersucht. Darunter auch 25 in der Schweiz erhältliche Produkte. 500 Probandinnen haben sich während 15 Tagen mit Bodylotions in neutraler Verpackung eingecrèmt. Jedes Produkt wurde in einem Panel von 20 Frauen geprüft. Ein Corneometer hat schliesslich die Hautfeuchte gemessen, dies nach einer Stunde, nach 24 Stunden sowie nach 15 Tage täglicher Anwendung. Vor jeder Messung hielten sich die Frauen in einem Raum auf, wo Temperatur und Feuchtigkeit streng kontrolliert wurden.
Das Labor wertete zusätzlich das subjektive Empfinden der Probandinnen wie die kosmetische Anwendung oder den Duft aus. Abzüge gabs ebenso für die auf den Etiketten angegebenen heiklen Inhaltsstoffe auf den Etiketten. Der tatsächliche Inhalt wurde nicht untersucht.