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Kassensturz-Tests Boss und Co. im Härtetest

Armani gegen H&M, Grieder gegen Migros - der Kassensturz-Test zeigt: Ob teure Designerkleider oder günstige Stoffe - auf die Qualität hat der Preis wenig Einfluss.

Über 1250 Franken pro Kopf geben Schweizerinnen und Schweizer jährlich für ihre Kleider aus. Die einen halten sich an Günstigeres von der Stange, viele schwören aber auf teure Designerkleider, weil dies angeblich länger halten.

Kassensturz wollten wissen, ob dem wirklich so ist und ging mit der Familie Malacarne an der Zürcher Bahnhofstrasse auf Shoppingtour. Vater, Mutter und Tochter kleideten sich sowohl in teuren Designerläden als auch günstigeren Boutiquen und Warenhäusern neu ein. Um die Kleidungsstücke miteinander zu vergleichen, mussten Farbe und Material identisch sein.

In der teuren Variante entschied sich Vater Urbano für ein 195-fränkiges weisses Polo-Hemd von Grieder und eine schwarze Boss-Jeans (Fr. 149.-) von PKZ. Die günstige Variante sieht fast gleich aus: das Polo-Hemd von der Migros kostet 45 Franken, die schwarze Jeans von WE 59 Franken.

Bei Mutter Gabis teurem Outfit stammt die Bluse von Globus (Fr. 98.90), der Jeansjupe von Dolce & Gabbana (Fr. 159.-). Bei der günstigen Variante kommt die Bluse aus der Epa (Fr. 34.90), der Jupe aus dem Manor (Fr. 49.90).

Tochter Claudias teure Garnitur: Bluse von Replay & Sons (Fr. 135.-) und Armani-Hose (Fr. 204.-). Die günstige Variante kauft Claudia bei Jelmoli (Bluse für Fr. 59.-) und H&M (Hose für Fr. 29.90) ein.

Kassensturz wollte wissen, welche Stoffe besser halten, trennte die Etiketten ab und schickte die Kleider ins renommierte Forschungsinstitut Hohenstein in Deutschland. Designerstücke und günstige Artikel durchliefen den gleichen Testmarathon: Die Tester prüften die Haltbarkeit der Nähte, die Reiss- und Scheuerfestigkeit der Stoffe und untersuchten, wie stark sich die Kleider verfärben, und ob sie in der Waschmaschine die Form verlieren.

Die Testergebnisse:

Die beiden weissen Herrenhemden von Vater Urbano haben sich nach drei Vollwaschgängen in der Maschine kaum verändert. Ob teuer oder günstig - beide Hemden schneiden gleich gut ab.

Auch bei den Hosen sind die Qualitätsunterschiede klein: Bei der visuellen Prüfung schnitt die teure Boss-Jeans etwas schlechter ab als die günstige von WE. In der Waschmaschine bestanden beide Hosen gleich gut.

Mutter Gabis Manor-Jupe schneidet beim "Farbechtheits-Test" weniger gut ab als der teure Jeans-Jupe von Dolce & Gabbana: Der günstige Jupe färbt nach zehnmaliger trockener und nasser Abreibung mit einem weissen Lappen deutlich ab. Die Blusen von Epa und Globus sind qualitativ etwa gleichwertig: Beide gehen in der Waschmaschine zu stark ein.

Claudias günstige Hose von H&M ist reissfester als der Stoff der teuren Armani-Hose. Allerdings waren bei den Kinderhosen Machart und Material nicht hundert Prozent identisch. Die günstige Kinderbluse von Jelmoli gerät in der Waschmaschine schneller aus der Form als die teure von Replay & Sons.

Auf ihrer Shopping-Tour hat sich die Familie einmal für Fr. 277.90, und einmal für Fr. 980.90 eingekleidet. Der Kassensturz-Test zeigt: Ob teuer oder günstig - auf die Qualität hat der Preis kaum einen Einfluss.

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