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Kassensturz-Tests Damenhygiene-Produkte im Test: Binde, Tampon oder Tasse?

Zuverlässigen Schutz während der Menstruation bieten alle 13 Produkte, das ergab ein Test von «Kassensturz» und «A Bon Entendeur». Allerdings: Eine Laboranalyse wies in allen Tampons und Binden Spuren von Formaldehyd nach.

«Kassensturz» und die westschweizer Konsumentensendung «A Bon Entendeur» haben13 Hygiene-Produkte testen lassen: Fünf dünne Binden, fünf Tampons, mit mittlerer Saugfähigkeit und drei sogenannte Menstruationstassen.

So wurde getestet

Alle Produkte wurden im Labor Eurofins in Aix-en Provence auf ihre Anwendung getestet.

  • Bei Binden und Tampons war die Saugfähigkeit das wichtigste Kriterium. Wieviel Flüssigkeit nimmt die Binde auf? Wie gut verteilt sie sich? Wieviel saugt ein Tampon auf?
  • Ausserdem prüfte das Labor die Handhabung und Sicherheit, beispielsweise, ob der Faden im Tampon sicher verankert ist? Verlieren Tampons Fasern? Und haftet die Binde gut?
  • Das Labor Scitec in Lausanne führte eine chemische Analyse der Inhaltsstoffe durch und nach Parfum, Chlor und Formaldehyd gesucht. Die Inhaltsanalysen fliessen nicht in die Gesamtbewertung ein.

Binden: Bioprodukt ungenügend

Tabelle

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Die detaillierten Testresultate finden Sie hier .

Nur ein Produkt erhielt das Urteil ungenügend: Natracare Ultra Pads. Die biologischen Binden sind mit einem Preis von 28 Rappen pro Stück die teuersten im Test. Ungenügend, weil sie zu wenig Feuchtigkeit aufnehmen und sich diese schlecht verteilt. Die Binde besteht aus ungebleichter Baumwolle und enthält am wenigsten Schadstoffe.

Der Hersteller schreibt zum Resultat, dass das Labor im Anwendungstest zu viel Flüssigkeit eingesetzt habe, das entspreche nicht der natürlichen Menge, die eine Frau während der Menstruation verliert. Ihre Ultra pads würden sich am realen Flüssigkeitsverlust orientieren. Es gibt vom selben Hersteller auch andere Binden, die mehr Flüssigkeit aufnehmen.

Genügend schloss die Prix-Garantie-Binde von Coop ab. Abzug gab es wegen mangelnder Saugfähigkeit. Ebenfalls genügend war das M-Budget-Produkt: Auch hier Abzüge wegen mangelnder Saugfähigkeit und einem zu schwachen Feuchtigkeitsschutz. Die Always-Ultra-Binde hat einen guten Feuchtigkeitsschutz. Ebenfalls gut für Siempre ultra von Lidl, diese Binde erreichte gute Laborwerte bei der Feuchtigkeitsaufnahme.

Tampons: Genügend bis sehr gut

Der teuerste Tampon im Test ist Tampax regular mit Applikator. Er verliert Viskosefasern, deshalb nur ein Genügend. Die Testleiterin des Eurofins Labor in Aix-en Provence sieht die Ursache im Aufbau des Tampons: «Das Produkt ist so konzipiert, dass es auf jeder Seite geschnitten wird. Deshalb ist das gesamte Produkt nicht von Vlies umgeben.»

Der Tampon von Qualité & Prix mit Applikator erfüllt alle Testkriterien und bekam das Urteil gut. Coop schreibt aber, dass das Produkt aus dem Sortiment genommen werde.

Ein «Sehr gut» erhielten im Anwendungstest O.b., das Produkt von Denner und Cresta, und der Tampon von Aldi. Letzterer ist mit 6 Rappen der Günstigste im Test.

Spuren von Formaldehyd in Binden und Tampons

Das Labor Scitec führte die chemische Analyse der Inhaltsstoffe durch. Das Labor suchte nach Parfum und Chlorrückständen. Beides kann zu Hautreizungen führen. Spuren wurden in den Binden Always ultra und Siempre ultra von Lidl gefunden.

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Ein weiterer Problemstoff ist Formaldehyd. Die möglicherweise krebserregende Substanz wird in der Papier- und Baumwollindustrie benutzt. In sämtlichen Binden und Tampons fand das Labor Spuren von Formaldehyd. Die höchsten Werte wiesen die M-Budget-Binden auf, die tiefsten Werte wurden in der Bio-Binde Natracare gefunden.

In den Tampons fand das Labor höhere Werte als in den Binden, den höchsten Wert wiesen die Tampons von Denner auf. Alle Hersteller versichern, dass sie in der Produktion kein Formaldehyd verwenden würden und dass die Werte sehr niedrig seien.

Die gemessenen Mengen sind tatsächlich gering. Aber es gibt fast keine Studien darüber, ob und wie Formaldehyd von der weiblichen Schleimhaut aufgenommen wird. Laurène Rochat, Testleiterin des Scitec kritisiert: «Man hat Daten, die das Atmungssystem betreffen, man hat Daten für den Hautkontakt, aber man hat sehr wenig Daten, die die vaginale Schleimhaut betreffen.» Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV erklärt auf Anfrage von «Kassensturz»: Bei diesen Werten bestehe keine Gesundheitsgefährdung.

Für die Solothurner Gynäkologin Helene Huldi sind die Produkte sicher. Doch sie stellt einen Trend fest, der sie beunruhigt: Viele junge Frauen brauchen Tampons entgegen den Empfehlungen täglich: «Schwierigkeiten sehe ich, wenn man sie braucht bei ganz wenig Blut oder bei Ausfluss. Das trocknet die Scheide aus, und es entstehen kleine Risse. Durch diese können viel mehr Schadstoffe in die Frau eintreten.»

Service:

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Menstruationsbecher – eine Alternative

Obwohl seit gut 80 Jahren auf dem Markt, sind Menstruationsbecher praktisch unbekannt. Die Becher aus Medizinalsilikon werden nach dem Gebrauch ausgekocht und können so über Jahre wiederverwendet werden.

Für Helene Huldi, Frauenärztin sind diese Produkte eine Alternative zu Binden oder Tampons.

Das Labor testete auch die Menstruationsbecher auf problematische Inhaltsstoffe, das Fassungsvermögen und die Strapazierfähigkeit der Silikonbecher. Alle drei Becher erhalten im Test das Urteil gut. Lediglich beim Becher Lily Cup fand das Labor Spuren von Formaldehyd. Dazu schreibt der Hersteller, dass das Produkt vor dem Gebrauch abgekocht werden muss, um Verunreinigungen zu beseitigen.

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