Zum Inhalt springen

Kassensturz-Tests Das Fotolabor zu Hause: Drucker im Test

Fotos aus dem Labor oder vom eigenen Tintenstrahldrucker? «Kassensturz» hat Multifunktionsdrucker testen lassen. Erstaunliches Ergebnis: Die meisten drucken auch Fotos in guter Qualität. Sie sind oft besser als Abzüge aus dem Labor. «Kassensturz» sagt, welche Geräte gut und günstig sind.

Tintenstrahlfarbdrucker und Multifunktionsdrucker liefern gute Bildqualität. Sie sind aber immer noch zwei bis drei mal so teuer wie das Labor. Das ist der Vorteil der Laborbilder: Sie sind die günstigsten im Test. Wer Fotos auch mal bearbeitet, sie schnell haben will, für den lohnt es sich trotzdem einen Drucker anzuschaffen.

Acht Geräte getestet

«Saldo» und «Kassensturz» haben acht Drucker getestet: Zwei Tintenstrahl-Farbdrucker und sechs Multifunktionsdrucker. Mit diesen druckt man normalerweise Briefe, kann Dokumente kopieren und einscannen. Die meisten Geräte können auch Fotos drucken.

Bernd Rippel vom Prüflabor LGA Qualitest in Nürnberg hat die Drucker getestet. Wichtigstes Testkriterium ist die Druckqualität der Fotos. Sie wird zuerst mit dem Scanner gemessen. Rippel hat auch die Kosten pro Bild ermittelt: Das hat er aus dem Preis für das entsprechende Fotopapier und aus der Ergiebigkeit der Farbpatronen berechnet.

Fotolabor nicht besser

Bei der visuellen Prüfung der Bildqualität beurteilt Bernd Rippel bestimmte Merkmale wie die Hautfarbe bei unterschiedlichem Licht. Alle Drucker liefern brauchbare Fotos. Zum Vergleich hat Bernd Rippel Fotos in zwei Labors geschickt. Erstaunliches Ergebnis: Die Labors liefern nicht bessere Bilder.

Dafür sind Laborfotos günstiger. 42 Rappen kostet das günstigste Laborfoto, 66 Rappen das günstigste Druckerfoto. Bernd Rippel: «Die Drucker haben in den letzten Jahren sehr viel an Qualität zugelegt, die Papiere und Tinten sind besser aufeinander abgestimmt, die Drucker haben auch eine höhere Auflösung erhalten.»

Schwach in Beständigkeit

Im Gesamturteil «ungenügend» ist der Multifunktions-Drucker Lexmark X2550. Er kostet 119 Franken. Der Preis für ein Foto beträgt 1.57 Franken. Das sind mit Abstand die teuersten Fotos im Test. Ausserdem kritisiert das Labor die schlechte Bildbeständigkeit. Lexmark sagt, die neuen Modelle seien besser. Der getestete Drucker würde nicht mehr hergestellt.

Für die Prüfung der Beständigkeit und Lichtechtheit der Fotos hat Bernd Rippel Farbstreifen künstlichem Sonnenlicht ausgesetzt. Viele Drucker schnitten hier «ungenügend» ab. Beständigkeit ist eine Schwäche vieler Druckerfotos.

Gesamturteil «genügend»

Im Gesamturteil «genügend» bewertet wird der Multifunktions-Drucker HP Photosmart. Ein Foto kostet 1.19 Franken, das sind die zweitteuersten Fotos im Test.

Ebenfalls ein «Genügend» erhält der Multifunktionsdrucker von Brother. Die Kosten für ein Foto betragen 96 Rappen. Und der Drucker druckt sehr langsam. Auch «genügend» der Farbdrucker HP Deskjet.

Der Preis für ein Foto beträgt lediglich 69 Rappen, der Drucker hat aber einen hohen Energieverbrauch. Ebenfalls «genügend»: Epson Stylus. Der Multifunktionsdrucker hat gute Noten im Beständigkeitstest erhalten, druckt aber langsam.

Der beste unter den genügenden der Multifunktionsdrucker ist der HP Photosmart für 399 Franken. Ein Foto kostet 71 Rappen. Die Druckqualität ist gut.

Qualitativ unschlagbar

Im Test mit einem «Gut» abgeschnitten hat der Farbdrucker Epson Stylus. Die Kosten für ein Foto betragen 90 Rappen. Bestnote erhält das Gerät bei der Druckqualität – und der Drucker braucht keinen Strom im Standby-Modus.

Der beste Multifunktionsdrucker heisst Canon Pixma. Sehr gute Noten bei der Druckgeschwindigkeit. Die Kosten pro Foto betragen 66 Rappen – das sind die billigsten Druckerfotos. Aber das Labor ist immer noch günstiger. «Allerdings, wenn ich auf gute Qualität Wert lege, Bilder nachbearbeiten und schnell zeigen will, dann ist der Drucker unschlagbar», lautet das Fazit des Prüfers Bernd Rippel.

Meistgelesene Artikel