Saldo liess neun Dattelproben im Kantonalen Labor Bern untersuchen. Resultat: Nur drei Proben waren frei von Insekten – sie wurden als «sehr gut» bewertet. Bei den restlichen Proben wurde das Labor fündig.
In der Schweiz existieren keine Richtlinien, die den Insektenbefall bei Datteln regeln. Im Gegensatz zur EU: Hier wird ein Befall von 8 Prozent toleriert. Die Food and Agriculture Organization (FAO) der Uno lässt nur 6 Prozent zu. Folgende Proben liegen über dieser Norm: Datteln Deglet Nour Sun Queen von der Migros und Datteln Deglet Nour, eingekauft bei Waro.
Am schlechtesten schnitten die Deglet-Nour-Datteln (im Holzkörbchen) von der Migros ab. Das Labor fand in über 16 Prozent dieser Datteln Maden.
Getrocknete Feigen werden bei der Lagerung oft von Milben befallen. Solche Ware muss aus dem Verkehr genommen werden. Auch bei der saldo-Stichprobe fand das Berner Labor bei einer der fünf Proben die Vorratsschädlinge: zirka 50 lebende Milben auf jeder Migros-Bio-Feige. Zudem wurden zahlreiche tote Milben und Eier festgestellt.
Vorratsmilben können gesundheitliche Probleme verursachen. Sie können Niesanfälle, Schnupfen sowie Magen-Darm-Probleme auslösen. Gesunde Menschen brauchen nichts zu fürchten: Nur wer bereits eine Veranlagung zur Milbenallergie hat, riskiert durch den Konsum befallener Lebensmittel den Ausbruch einer Allergie.
In den USA existieren bereits Grenzwerte, die festlegen, wie viele Vorratsmilben maximal in einem bestimmten Nahrungsmittel vorkommen dürfen. Für Europa und die Schweiz fehlt eine solche Regelung.