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Kassensturz-Tests Die besten Crosstrainer

«Kassensturz» hat neun Crosstrainer für das Fitness-Training zu Hause von einem Expertenteam testen lassen. Fazit: Wer sich fit halten will, muss sich nicht eines der teuersten Geräte kaufen – aber es lohnt sich, nicht nur auf den Preis zu achten.

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50 Millionen Franken. So viel geben die Schweizer für Fitnessgeräte in den eigenen vier Wänden jährlich aus. Die beliebten Velotrainer haben mittlerweile Konkurrenz von Crosstrainern bekommen, mit denen die Laufbewegung simuliert wird. Mit je rund 10 000 Stück pro Jahr halten sich Crosstrainer und Velo-Hometrainer gegenwärtig die Waage.

Expertenjury mit Weyermann hat getestet

Für einen Crosstrainer kann man stolze Summen von mehreren tausend Franken ausgeben – oder auch nur 400 Franken. So wenig kosteten die beiden günstigsten Geräte im «Kassensturz»-Test. Können die beiden aber auch mit 2000-fränkigen Sportgeräten mithalten? Bei den günstigen Crosstrainern handelt es sich um Eigenmarken von Jumbo und Coop, ein weiterer aus dem SportXX kostet 600 Franken. Die teureren Geräte sind bei Fachhändlern oder bei den grossen Sportketten erhältlich.

Insgesamt hat «Kassensturz» 9 vielverkaufte Geräte ausgewählt und sie von einem Expertenteam an der Sporthochschule in Magglingen testen lassen. Die Fachjury hat die Montage der Geräte, die Konstruktion, die Ergonomie beim Trainieren und die mitgelieferten Bordcomputer bewertet. Unter den Experten war auch die langjährige Spitzenläuferin Anita Weyermann.

SportXX-Crosstrainer: Mühsamer Zusammenbau

Die Unterschiede sind frappant: Die günstigsten Geräte im Test, Eigenmarken von Coop (Fr. 399.–), SportXX (Fr. 599.–), und Jumbo (Fr. 399.–), fallen in allen Punkten durch. Sowohl Materialqualität und die sportphysiologischen Trainingsmerkmale sind bei diesen Geräten ungenügend.

Vor allem bei den Modellen aus SportXX und Jumbo zeigte sich schon beim Zusammenbau, dass die Geräte zu billig gebaut sind: Die Teile passten schlecht aufeinander. Der Bodyshape CT10 von SportXX bescherte den Testerinnen Anita Weyermann und Jasmin Zimmermann ein paar Minuten Mehraufwand: Ein Verbindungsstück mit Kabel war so weit im Rohr versenkt, dass es nur mit Mühe und mit Hilfe von Werkzeug aus dem Rohr gefischt werden konnte.

Beinstellung zu breit, Schritte zu klein

«Gesundheitsschädigend ist keines der getesteten Geräte», unterstreicht Johanna Hänggi, Sportwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Bewegung und Gesundheit, die als Testerin ein besonderes Augenmerk auf die Ergonomie legte. Aber: «Bei den günstigeren Crosstrainern stehen die Benutzer eher zu breitbeinig auf dem Gerät, es sind nur kleine, flache Schritte möglich.» Deshalb sei der Bewegungsumfang zu klein. «Und auch die Griffe sind für grössere Leute zu tief angelegt.»

Deshalb ist beim Kauf wichtig: Vor allem Grossgewachsene sollten darauf achten, dass die Stangen hoch und die Schrittbewegung angenehm ist. Aber in jedem Fall ist es lohnend zu testen, ob man sich mit den Bewegungsablauf eines Crosstrainer wohl fühlt.

Coop, Jumbo und Migros (SportXX) schreiben in ihrer Stellungnahme unisono, sie hätten kaum Klagen von Kunden zu ihren Crosstrainern erhalten. Jumbo will das Resultat von einem unabhängigen Institut überprüfen lassen.

Eine «genügende» Note erhält das Modell Kettler Vito XS: Es lässt aber ebenfalls kaum individuelle Anpassungen an die Körpergrösse zu, was die Trainingsqualität einschränken kann.

Cardiostrong: Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Individuelle Einstellungsmöglichkeiten hingegen bietet Athos Pro S von Horizon. «Gute, einfache Bedienung» lautete einer der Tester-Kommentare. Allerdings ist das Display des Bordcomputers schlecht ablesbar.

Das beste Preis-Leistungsverhältnis bietet Cardiostrong von Sport-Tiedje. Für rund 1000 Franken ist dieser Crosstrainer ein ausgesprochen gutes Trainingsgerät. Der Zusammenbau wurde gelobt, die Stabilität ebenfalls, bei der Bedienung des Computers waren sich die Tester aber nicht einig.

Daum und Kettler: Testsieger ex aequo

Noch besser lässt sich mit dem Modell Tunturi C40 16“ trainieren. Allerdings müssen für das teuerste Gerät im Test knapp 2000 Franken ausgelegt werden.

Fast gleich teuer ist das Modell TRS3 von Daum. Dass dieses Gerät noch leicht besser abschneidet, liegt an der einfacheren Bedienung des Bordcomputers. Gleich gut ist das Modell Kettler CX3. Auch dieses Gerät für rund 1600 Franken überzeugte die Jury.

Crosstrainer und Hometrainer: Gleicher Fettabbau

Neben dem Test der Crosstrainer machte der «Kassensturz» zusätzlich am Movemed, Kompetenzzentrum für Sportmedizin in Zürich, ein Experiment. Machen Velo-Hometrainer oder Crosstrainer fitter? Walter Frey, Sportmediziner und Leiter des Movemed, untersuchte im Auftrag von Kassensturz mit einem sogenannten Stufentest die Trainingsresultate auf beiden Geräten. Als Versuchskaninchen stellte sich Anita Weyermann, ehemalige Spitzenläuferin und Goldmedaillengewinnerin an Cross-EM 1999, zur Verfügung.

Die Untersuchungen zeigen, dass bei gleicher Trainingsdauer mit beiden Geräten gleich viel Fett abgebaut wird. Im Gegensatz zum Velo-Hometrainer werden beim Crosstrainer aber zudem Arme und Beine bewegt. «Das führt zu einem ökonomischeren Fitnesseffekt», sagt Frey. Gleichzeitig betont er aber: «Crosstrainer sind vor allem für gesunde Menschen geeignet. Menschen mit massivem Übergewicht oder mit Gelenkproblemen trainieren besser auf dem Velo-Hometrainer.»

Ob Home- oder Crosstrainer, für alle Trainingsgeräte gilt: Nur wer sie auch wirklich benutzt, tut etwas für die Fitness!

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