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Kassensturz-Tests Die teuerste Isolierflasche ist die beste

«Kassensturz» liess zwölf der meistverkauften Isolierflaschen im Labor testen. Wie gut isolieren die Flaschen? Wie handlich und robust sind sie? Sind sie dicht? Die Testresultate zeigen: Die Unterschiede sind gross.

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Stundenlang unterwegs und immer noch heissen Tee in der Isolierflasche: Das ist der Idealfall. In der Praxis sieht das oft anders aus. Bei der Isolierflasche von Coop etwa stürzt die Temperatur von kochend heissem Wasser (95 Grad) nach 6 Stunden auf 75 Grad ab. Nach 24 Stunden ist es gerade noch 44 Grad warm.

Gute Isolierung bei Theos Sahara und Isosteel duo

Topwerte erreichen hingegen die beiden Isolierflaschen Theos Sahara und Isosteel duo: Nach 6 Stunden ist der Inhalt 85 Grad und nach 24 Stunden immer noch 63 Grad warm. Das ist eine Temperatur, die nach wie vor als heiss empfunden wird.

Insgesamt liess «Kassensturz» im Labor PZT in Wilhelmshaven (D) 12 Isolierflaschen für unterwegs testen. Alle sind aus Edelstahl gefertigt, die Ladenpreise liegen zwischen Fr. 19.90 und Fr. 94.90. (Testkriterien siehe Tabelle «Resultate im Detail».)

Auf den Verschluss kommt es an

Natürlich hat das Labor auch die Temperaturen mit Entnahme getestet, ein realistisches Szenario. Nach 3 und 6 Stunden haben die Tester 0,1 dl Wasser entnommen und dabei den Verschluss während 20 Sekunden offen gelassen. Nach 9 Stunden wurde die Temperatur des Inhalts gemessen.

Hier ist mitentscheidend, ob die Flasche einen dichten Verschluss hat: Bei einem einfachen Schraubdeckel etwa geht viel Energie verloren, bei einem kleinen Klappausguss hingegen kann kaum Wärme entweichen.

Grosse Temperaturunterschiede

Die Wärmemessungen ergaben grosse Differenzen: Der Inhalt der Thermosflasche von Coop wies noch 68 Grad auf, während Isosteel von Manor die Temperatur bei 82 Grad halten konnte.

Die Flaschen, die in Sachen Isolierung am schlechtesten abschnitten, waren auch bei den Tests zum Kriterium «Material und Konstruktion» die schwächsten. So haben die Coop-Isolierflasche und die «Thermo Bottle Ring Line» von Sigg nur genügende Noten erhalten. Beide Flaschen waren nicht hundertprozentig dicht. Probleme mit der Dichtigkeit wies auch die sonst gute Thermosflasche Isoosteel duo auf.

Frau trinkt aus Becher
Legende: Der Becher darf nicht zu heiss werden SRF

Ansonsten waren aber nur zwei Isolieflaschen noch besser als Isosteel duo: Die eingangs genannte Theos Sahara und Cucina&Tavola, beide erhältlich in der Migros.

Die beste Thermosflasche ist auch die teuerste

Der Testsieger schneidet fast überall ausgezeichnet ab. Seine Schwäche ist der Trinkbecher, der schlecht isoliert ist und deshalb zu heiss wird. Diese Flasche mit einem Liter Fassungsvermögen ist auch die teuerste im Test. Keine grösseren Schwächen zeigt die Migros-Eigenmarke Cucina&Tavola, sieht man von den Schäden nach dem Falltest ab: Nach dreimaligem Sturz in gefülltem Zustand war die Flasche beschädigt. Sie hatte eine Delle und war verzogen.

Eines von vielen Handhabungskriterien (siehe Tabelle) war der Geruch. Hier deshalb ein Tipp zum Schluss: Damit man keine schlecht riechende Flasche zu Hause hat, lohnt sich das Schnuppern an der Flasche schon im Laden.

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