Der Ball ist rund – doch manchmal bleibt er's nicht. «Kassensturz» und «K-Tipp» lassen zehn Bälle, zwischen 16 und 160 Franken, im Prüfinstitut in Pirmasens untersuchen. Ist der Ball wirklich rund oder handelt es sich um ein Ei?
Die Bälle geraten unter Druck: Während eines Spiels steckt ein Fussball ununterbrochen Tritte ein. Das simuliert eine Maschine. Sie drückt die Bälle 10 000 Mal zusammen.
Kaum mehr Lederbälle
Dem offiziellen Spielball der Uefa Euro 08, «Europass» von Adidas, macht das gar nichts aus. Stunden später ist er zwar vom Abrieb der Maschine schwarz verfärbt, aber völlig intakt. Schwach dafür der Tramondi «Team Suisse». Schon nach 500 Stauchungen ist er kaputt.
Der Wassertest simuliert ein Spiel im Regen. Der Ball darf maximal 20 Prozent Wasser aufnehmen. Diese Norm schaffen alle ausser einem Ball von Tramondi und Puma.
Der Scheuertest: Eine Laborangestellte schneidet eine Probe aus dem Fussball und spannt sie unter die Scheuermaschine. Lederbälle gibt es kaum mehr, Fussbälle bestehen heute aus mehreren Kunststoffschichten. Ob ein Ball hart ihm Nehmen ist, hängt von Qualität der Aussenhaut ab.
Der Rückprall-Test: Ein guter Fussball muss aus zwei Metern Höhe mindestens 1,10 Meter zurückspringen: Alle Bälle schneiden praktisch gleich gut ab.
Teuerster als Testsieger
Die Resultate: Am besten schneidet in allen Tests der teuerste Ball ab, der offizielle EM-Ball von Adidas. Praktisch gleich «gut» ist «Mercurial Veloci», der Ball von Nike. Ein gutes Preisleistungsverhältnis bietet Umbro. Mit 65 Franken ist dieser Ball nur halb so teuer wie alle «guten» und «sehr guten».
«Ungenügend»: Ausgerechnet der Tramondi «Team Suisse». Er ist zu schwach im Dauertest. Tramondi kritisiert den Test: «Es ist unsinnig 160 Franken teure Matchbälle mit 15- bis 25-fränkigen zu vergleichen.»
Fazit: Die teuren Top-Modelle halten wesentlich länger. Aber: Hobbykicker finden für deutlich weniger Geld einen durchaus alltagstauglichen Ball.