Der Verkauf von Fanartikeln ist ein Millionengeschäft. Die Fans lassen sich die Liebe für ihren Club einiges kosten. Besonders gefragt sind Fantrikots. YB und Basel, die Clubs mit den meisten Zuschauern, verkaufen jede Saison weit über 10'000 Trikots. Wenn es sportlich gut läuft, sogar noch mehr. Die Leibchen gibt es in allen Varianten und kosten bis zu 120 Franken. Sind die Shirts den hohen Preis wirklich wert?
«Kassensturz» testete im deutschen Prüfinstitut Hohenstein die Trikots der zehn Super-League-Clubs. Erstes Kriterium: Wie gut ist die Verarbeitung? Beim Basel-Leibchen war beispielsweise die Saumnaht nicht in Ordnung, beim YB-Trikot war das Halsloch nicht in der Mitte. Und sogar kleine Löcher im Stoff entdeckte die diplomierte Schneiderin beim Xamax-Shirt.
Zweites Kriterium: Wie gut meistern die Trikots mehrere Waschgänge? Sehen sie nach 20 Mal Waschen noch aus wie neu? Die Mehrheit der Trikots zeigt nach dem Waschen Verschleisserscheinungen. Farbe und Form der Leibchen sind zwar in Ordnung, aber die Aufdrucke der Sponsoren haben zum Teil stark gelitten. Besonders stark angegriffen ist das Leibchen des FC St. Gallen. Sponsorenlogos, die sich beim Waschen verfärben oder gar ablösen, sind für Fussballfreunde ärgerlich.
Der Blick auf die Tabelle zeigt weit abgeschlagen: Das Fantrikot des FC St. Gallen. Bereits nach neun Mal waschen löst sich einer der Aufdrucke ab: Note 3,2. Auf dem zweitletzten Platz das Shirt von Luzern, die Schulterstreifen verkleben beim Waschen. Auch hier waren die Sponsorenaufdrucke nicht robust genug: Note 3,8. Drei Fanleibchen heben sich deutlich von der Konkurrenz ab. Dazu gehört das Shirt der Young Boys. Auch nach 20 Mal waschen sieht das Trikot beinahe aus wie neu: Note 5,1. Einen Rang besser: das Bellinzona Leibchen, Note 5,2. Tabellenführer ist mit grossem Vorsprung das Shirt vom Schweizer Meister FC Zürich: Note 5,8.
Die Verantwortlichen beim FC St. Gallen sagen, sie hätten wegen diesem Leibchen bisher keine Reklamationen gehabt. Für die nächste Saison werde aber das Druckverfahren geändert. Man wolle den Fans ein rundum perfektes T-Shirt anbieten. Adidas, der Hersteller des «ungenügenden» FC-Luzern-Trikots, betont, man lege grossen Wert auf höchste Qualität. Und der Hersteller des Xamax-Leibchens, die Firma Erima, sagt, mit der Druckqualität hätten sie rein gar nichts zu tun.