Zweimal jährlich überprüft der Bündner Kantonschemiker Otmar Deflorin die 80 Hotelbäder in seinem Gebiet auf Chlorgehalt und Bakterien. An den Resultaten hat er keine Freude: Die Wasserqualität ist oft ungenügend.
«Mit über 40 Prozent ist die Quote der Beanstandungen zu gross. Das ist viel mehr als in den öffentlichen Hallenbädern», sagt Deflorin. Gründe seien zum einen mangelhafte Infrastruktur, aber auch unzureichend ausgebildetes Personal.
Wie schlimm steht es um die Hotel-Pools? Kassensturz hat in einer Stichprobe 11 Hotelbäder in den Skiregionen Klosters/Davos sowie Grindelwald und Mürren geprüft. Der erste Eindruck ist gut: In keinem der Hotels sticht Chlorgeruch in die Nase.
Pools und Fussböden sehen überall sauber aus. Die Wasserproben aus den 11 Bädern liess Kassensturz im renommierten Labor Zollinger in Zürich auf Bakterien und Chlor untersuchen.
Der Befund beim Chlor: Alle Hotels liegen innerhalb der gesetzlichen Toleranzwerte. Die Badewässer enthalten weder zu wenig noch zu viel Chlor.
Folgende Hotels haben auch bei den Keimen sehr gut abgeschnitten:
Hotel Albeina in Klosters und Morosani Posthotel in Davos. In diesen Hotelbädern wurden keine Keime festgestellt. Im Grand Hotel Regina in Grindelwald fand das Labor gerade mal 3 Keime pro Milliliter.
Einwandfreie Bakterienwerte auch im Hotel Sport in Klosters (11 Keime/ml), im Sunstar-Hotel in Grindelwald (23 Keime/ml) und im Hotel Sonnenberg in Davos (30 Keime/ml).
Planschen viele Personen im Bad, kann die Wasserqualität kritisch werden. Die Toleranzgrenze liegt bei 1000 Keimen pro Milliliter.
Im Hotel Eiger in Mürren ist zum Zeitpunkt der Kassensturz-Probe Hochbetrieb: 870 Keime/ml. Auch in folgenden Hotels fand Kassensturz Keime im Badewasser, alle jedoch unter dem Toleranzwert von 1000 Keimen pro Milliliter: Arabella Sheraton Davos (520 Keime/ml), Hotel Pardenn Klosters (740 Keime/ml). Mit 920 Keimen/ml liegt das Hotel Schweizerhof in Grindelwald nur knapp unter der Toleranzgrenze.
Die Stichprobe zeigt: Die Hoteliers haben ihre Bäder gut im Griff. Wenigsten jene, die Kassensturz getestet hat.