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Kassensturz-Tests Internet: Provider im Geschwindigkeits-Test

Der exklusive Kassensturz-Test zeigt, welcher Provider die beste Leistung bringt und wie ADSL im Vergleich mit Cablecom abschneiden.

Die Telecom-Firmen gelobten Besserung. Im Jahr 2003, als Kassensturz und Saldo die Datenraten von ADSL-Anbietern testeten. Statt der deklarierten 256 kbit/s konnten die Abonnenten damals nur mit 180kbit/s im Netz surfen.

Das waren nur 70 Prozent der versprochenen Leistung. Heute, zwei Jahre später, sieht die Bilanz erfreulicher aus. Das konnten Kassensturz und K-Tipp bei ihrem neuen, exklusiven Geschwindigkeitstest feststellen: Heute halten die Angebote der Provider meistens, was sie versprechen. Meistens.

Getestet wurde nicht unter günstigen Laborbedingungen sondern direkt beim Heimanwender. Möglich ist dies durch einen von der Informatikfirma Cnlab in Rapperswil entwickelten Test.

Mit diesem Selbsttest kann jeder Surfer innert Minuten prüfen, wie schnell er surft, und ob er die Leistung erhält, für die er bezahlt. Während 9 Monaten wurden so von Cnlab über 150 000 einzelne Kunden-Messungen gesammelt.

Die Unterschiede bei den Resultaten der ADSL-Tests sind gering. Dies, weil alle auf der letzten Meile von der Swisscom abhängig sind. Das beste Resultat erzielte Tele 2, gefolgt von Bluewin und Sunrise.

Nur knapp dahinter platzierte sich der kleine Provider Solnet. Bei der Provider-Firma green.ch erfüllen 80 Prozent der Messungen die Erwartungen, jede fünfte Messung liegt unter den Versprechungen. Guido Honegger, Geschäftsführer von green.ch: «Wir werden sofort dort optimieren, wo es möglich ist, wobei ich denke, dass am Schluss der Service entscheidend ist.

Es nützt dem Kunden nichts, wenn er ein paar Millisekunden schneller ist, aber dafür eine halbe Stunde an der Hotline warten muss.» Insgesamt beurteilt der Experte und Erfinder des Selbsttests, Prof. Peter Heinzmann, die Resultate positiv: «Wir haben gewisse Spitzenzeiten, während denen alle am Surfen sind und wo gewisse Abstriche bei der Uebertragungsrate zu machen sind. Ausserdem gibt es Rechner, welche nicht richtig konfiguriert sind, bzw. solche, auf welchen gleichzeitig andere Programme laufen; das fliesst ebenfalls in die Statistik ein.»

Am schlechtesten abgeschnitten hat highspeed von Cablecom. Der grosse Abstand zu den ADSL-Anbietern erklärt Cablecom-Chef Rudolf Fischer mit Problemen beim Ausbau des Netzes.

Ausserdem zweifelt er die Test-Anlage an:« Der Test ist nicht aussagekräftig, was die Anzahl der Kunden betrifft. In der Realität haben weniger als 10 Prozent der Kunden zeitweise Geschwindigkeits-Einbussen. Wir bauen unser Netz ständig aus und in ein paar Monaten sollten wieder alle Kunden während 24 Stunden die volle Performance zur Verfügung haben.»

Bei den Testresultaten gilt es Folgendes zu beachten: Die Zahlen in den Resultaten beziehen sich nicht auf die Anzahl Kunden, sondern auf die Anzahl Messungen. Die Tatsache, dass der Selbsttest wohl häufiger von unzufriedenen Kunden durchgeführt wird als von zufriedenen, dürfte auf den Schnitt drücken. Da dies allerdings für alle Provider gilt, behält der Test seine Aussagekraft.

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