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Kassensturz-Tests Kinderlaufräder: Nicht immer eine runde Sache

Kinderlaufräder sind die ideale Vorbereitung fürs Velofahren und ein Vergnügen für die Kinder zugleich. Bei einigen Modellen hapert es aber mit dem Lenken, und vor allem wachsen die meisten Mini-Bikes nur ungenügend mit. Das zeigt ein «Kassensturz»-Test.

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Mit Laufrädern lernen Kinder schon ab zwei Jahren die Balance auf zwei Rädern. So sind sie für ihr erstes Kindervelo vorbereitet. Die Kinderlaufräder sind in Bau, Materialwahl und vor allem im Preis sehr unterschiedlich.

Preise von 60 bis 295 Franken

Welches die besten sind, hat «Kassensturz» in Zusammenarbeit mit dem «Velojournal» getestet. Zehn der meistverkauften Laufräder aus Holz und Metall mussten sich in der Praxis und im Labor bewähren.

Als teuerstes Modell ist da der Klassiker unter den Laufrädern, das Holzrad «Like a Bike» für stolze 295 Franken. Am anderen Ende der Preisskala der getesteten Velos findet sich das Metallrad Speedy 10“ von Kettler für knapp 60 Franken.

Klarer Testsieger Puky

Das Material – Metall oder Holz – spielt nicht die entscheidende Rolle. Sowohl das letztplatzierte Laufrad Cruiser vom Versandhändler Jacko-o wie auch das bestplatzierte Puky LR1 vom Velofachhändler sind nämlich aus Metall.

Testsieger Puky hat keine grösseren Schwächen. Beim Kriterium Fahren wurde es nur vom Twister (Athleticum) überflügelt, beim anderen entscheidenden Kriterium Ergonomie (beide 30 Prozent Gewichtung für die Gesamtnote) schneidet es am besten ab.

Schlecht mitwachsende Modelle

Bei der Ergonomie fällt auf, dass viele Laufräder schlecht «mitwachsen». Kauft man für sein Kind ein Laufrad im Alter von 2 Jahren, ist es durchaus möglich, dass das Laufrad für 4-Jährige oder noch Jüngere zu klein ist – obwohl die Hersteller angeben, die Laufräder seien bis zum 5. Altersjahr geeignet.

Das Problem: Der Sitz lässt sich in den meisten Fällen nur in der Höhe verstellen. Er müsste aber auch gegen hinten verstellbar sein, da die Kinder auch längere Arme bekommen. Den meisten Herstellern scheint dies entgangen zu sein. Die Konsequenz: Grössere Kinder kleben förmlich am Lenker und können entsprechend schlechter navigieren. Die löblichen Ausnahmen sind «Like a Bike» und «Early Rider Classic».

Nur ein Laufrad fällt durch

Beim Avico ist das Problem gerade umgekehrt. Auch bei der tiefsten Satteleinstellung bekommen kleingewachsene Kinder die Beine gar nicht auf den Boden. Beim Eichhorn klagten Kinder, der Sattel schneide ein, weil er zu breit sei, und er sei überdies zu rutschig.

Als einziges Modell hat Cruiser eine «genügende» Note verpasst. Die Bewertung der Fahrzeugqualität ist in mehreren Belangen mangelhaft: Im der Qualitätsuntersuchung stellte sich heraus, dass das Vorderrad eiert und das Hinterrad schlecht läuft. Das hat sich auch auf den Praxistest ausgewirkt, wo die Eltern diesem Laufrad die schlechtesten Noten verteilten.

Cruiser von Jacko-o: ein Montagsmodell?

Jacko-o als Verkäuferin des Laufrads schreibt dem «Kassensturz», sie hätte «praktisch keine Kundenreklamationen bekommen». Obwohl man in rund zweieinhalb Jahren «Dutzende» verkauft habe. Die Versandhändlerin kommt zum Schluss, dass es sich beim getesteten Modell «um ein Montagsmodell handeln muss».

Vier der zehn Laufräder haben eine Hinterradbremse am Lenker (Puky, beide DJ-Bug-Modelle, Jacko-o). So gut die Idee ist, dass kleine Kinder auch schon bremsen lernen: Die Bremsen sind kaum so gebaut, dass sie mit den kleinen Kinderhänden wirklich benutzt werden können.

Bei der Bewertung der Sicherheit hat sich bei Like a Bike und bei DJ Bug Trainer negativ ausgewirkt, dass an den Lenkerenden Verbreiterungen fehlen. Dadurch können sich die Kinder einfach verletzen, etwa wenn das Griffende gegen das Auge stösst.

So wurde getestet

Fahren/Lenken/Bremsen (Praxistest)

  • Wie gut kann das Kind fahren und Lenken?
  • Wie gut kann das Kind bremsen?
  • Wie gut kann das Kind Stufen überwinden?

Ergonomie/Verstellen

  • Ist der Sattel bequem?
  • Ist die Sitzhaltung natürlich?
  • Können die Kinder die Beine natürlich bewegen?
  • Sind die Lenkergriffe bequem zu halten?
  • Wie gross ist der Verstellbereich je von Sattel, Distanz Sattel–Lenker und gegebenenfalls Lenker?

Fahrzeugqualität

  • Sind die Pneus pannenfest?
  • Laufen die Räder rund?
  • Ist der Lack widerstandfähig?
  • Wie genau läuft die Spur?
  • Wie gut ist die Qualität von Radlager, Steuerlager, Handgriffen und Sattel?

Handling

  • Lässt sich das Laufrad von den Eltern praktisch tragen (Gewicht, Schlagen gegen die Beine)?
  • Wie einfach ist es, den Sattel (und eventuell den Lenker) zu verstellen?
  • Wie einfach lässt sich ein Rad aus- und wieder einbauen?

Sicherheit

  • Stehen Radmuttern ab?
  • Sind die Finger ausreichend vor Einklemmen geschützt (Räder, Gabel)?
  • Sind scharfe Kanten vorhanden?
  • Ist an den Lenkerenden eine Verbreiterung vorhanden, die das Kind vor Verletzungen schützt?

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