Alkoholfreies Bier wird aus den genau gleichen Zutaten gebraut wie normales Bier: Aus Hopfen, Malz, Hefe und Wasser. Für dessen Herstellung gibt es zwei Möglichkeiten. Die gestoppte Gärung und die Entalkoholisierung.
«Bei der gestoppten Gärung wird der Prozess im Sudhaus und im Gärkeller so gesteuert, dass nicht mehr als 0,5 Volumenprozent Alkohol entsteht», erklärt Jochen Stassen, Braumeister der Brauerei Eichhof in Luzern. Bei der Entalkoholisierung entziehen die Brauereien dem fertig gegorenen Bier den Alkohol wieder.
Kassensturz wollte wissen, wie gut alkoholfreies Bier schmeckt und servierte fünf Expertinnen und Experten Clausthaler, Eichhof, Leermond, Coop Bio Bier und Feldschlösschen Alkoholfrei.
Es testeten Alex Küenzle der Solothurner Öufi Brauerei, Richi Leder - er führt ein Fachgeschäft für Hobbybrauer, Bierexpertin Margrit Schnyder, Max Egger von Eggerbier in Worb, Hartmuth Attenhofer, Generalsekretär der Gesellschaft zur Förderung der Biervielfalt.
Die Experten bewerteten Geruch, Vollmundigkeit, Reinheit des Geschmacks, Rezenz und Qualität der Bitterkeit. Testsieger ist Eichhof Alkoholfrei. Drei der fünf Experten gaben ihm die Bestnote: «Es ist ziemlich ausgewogen, recht süffig und hat einen feinen, bitteren Biergeschmack, der nicht unangenehm wirkt», sagt Richi Leder.
Platz zwei geht an das Leermond Bier der Appenzeller Brauerei Locher. «Das hat einen atypischen alkoholfreien Geschmack, vielleicht auch, weil es leicht dunkel ist und kommt einem Bier nahe», befindet Max Egger. Knapp geschlagen auf Platz drei folgt Marktleader Clausthaler.
«Das hat mir von der Farbe und vom Schaum her gut gefallen. Aber der Geschmack war viel zu wenig typisch», urteilt Hartmuth Attenhofer. Bei Feldschlösschen Alkoholfrei bemängelten die Experten den Geruch als fehlerhaft. Das reicht für Platz vier.
Am schlechtesten schnitt das alkoholfreie Coop Biobier ab. Es schmeckte den Degustanten zu wenig nach Bier: «Mich dünkt, das hat fast einen säuerlichen Geschmack», sagt Egger. Coop schreibt, ihr alkoholfreies Bier sei geschmacklich bewusst anders. Dies gefalle vor allem Frauen oder Menschen, die selten bis nie Bier trinken würden.
Kassensturz liess die Experten auch Leichtbiere testen. Sie haben nur halb so viel Alkohol wie normales Bier und sind vor allem im Restaurant erhältlich: Edelspez 2,8, Calanda Mezza, Feldschlösschen 2,4 und Légère von der Brauerei Locher. Hier heisst der Testsieger Feldschlösschen.
Vier Experten setzten es auf den ersten Platz. «Das kommt einem »normalen« Bier für mich persönlich am nächsten», sagt Margrit Schnyder. Légère schafft es auf den zweiten Platz. Hier loben die Experten den bierähnlichen Geschmack. Platz drei geht an Calanda Mezza und Platz vier an Edelspez 2,8. An letzterem kritisieren die Experten, es schmecke nicht wie ein richtiges Bier.