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Kassensturz-Tests Nachhaltig enthaart mit Blitzlicht-Epilierern

IPL-Geräte beseitigen die Haare dauerhaft mit der Zerstörung der Haarwurzel durch Lichtblitze. Der «Kassensturz»-Test zeigt: Das teuerste Gerät im Test schneidet am schlechtesten ab, das billigste ist Testsieger. IPL ist aber nur unter bestimmten Voraussetzungen einsetzbar.

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Die neuste Methode der Haarentfernung zu Hause heisst IPL – Intense Pulsed Light. Die Methode mit den Lichtblitzen ist längst nicht für alle Anwenderinnen und Anwender geeignet und birgt Risiken – sie ist aber wirksam. Die Haarreduktion mit IPL-Geräten funktioniert gut bis sehr gut. Das zeigt ein Test von «Kassensturz» und Saldo.

Alle IPL-Haarentferner reduzieren Haarwuchs

Im Test waren 5 IPL-Geräte (Fr. 499.– bis Fr. 679.–) und zum Vergleich der klassische Epilierer Silk-épil 7 von Braun (Fr. 199.–), der sich in früheren Tests als einer der besten Epilierer hervorgetan hat ( K-Tipp 7/09 ).

Heisses Eisen IPL-Blitzgeräte

IPL-Geräte «blitzen» hochfrequentes Licht auf die Haut. Damit sollen die Haarwurzel so geschädigt werden, dass keine Haare mehr nachwachsen. Die Nichtbeachtung der vielen Vorsichtsmassnahmen kann zu Entzündungen und Blasen führen oder die Augen schädigen.

Das muss man wissen:

  • keine Anwendung ohne Befolgung der Gebrauchs-anweisung
  • die Haut muss möglichst hell, die Haare dunkel sein, keine Anwendung auf gebräunter Haut
  • keine Anwendung auf Leberflecken, Tätowierungen und Narben
  • zu behandelnde Stellen nie eincremen
  • nie auf Augen blitzen
  • keine Anwendung bei Einnahme von Medikamenten, im speziellen von Antibiotika, Antidepressiva und Ginseng-Präparaten.

Eindrückliches Resultat: Jedes der getesteten IPL-Geräte erreicht eine bessere Haarreduktion als der erwiesenermassen gute Braun-Epilierer. Das mit Abstand beste Resultat realisierte Sens-Epil HL 100 von Beurer: 82 Prozent weniger Haare als vor den Behandlungen zählte das Labor.

Bei den weiteren weiteren IPL-Haarentfernern liegt die Reduktion zwischen 71 und 76 Prozent. Beim Braun-Epilierer waren es vergleichsweise magere 66 Prozent. «Für einen Epilierer ist das ein sehr guter Wert», betont Testleiterin Maria Torounidou vom Ipi, das die Tests durchgeführt hat.

Diese Werte sind auch deshalb so hoch einzustufen, weil im Test 5 Behandlungszyklen über 10 Wochen durchgeführt wurden. Mit längerer Behandlungszeit und zusätzlichen Zyklen sind noch bessere Resultate zu erwarten.

Torounidou betont, dass auch mit IPL-Geräten immer wieder nachbehandelt werden muss – ein Teil der Haare wächst doch immer wieder nach. Aber auch Epilierer haben eine langfristige Wirkung. Die Testleiterin kennt dies aus dem Testalltag mit ihren Probandinnen: «Bei Frauen, die ihre Haare über längere Zeit mit Epilierer oder IPL entfernen, zeigt sich die dauerhafte Haarreduktion sehr gut.» Sie seien für Haarentfernungstests kaum mehr einsetzbar.

Viel Zeit für die Behandlung nötig

Auffällig ist, dass keines der IPL-Geräte Hautreizungen verursacht. Die Probandinnen gaben auch an, dass die Anwendung kaum Schmerzen verursachte – ein Vorteil gegenüber dem Epilierer. Dafür ist der Zeitaufwand bei den Epilierern deutlich geringer.

Da die Fenster zum «Blitzen» auch im besten Fall klein sind, dauert der Prozess der Behandlung mit IPL lang: Man muss sich von einem Feld zum nächsten vorwärtsarbeiten. Im besten Fall heisst hier 6 Quadratzentimeter (Beurer), im schlechtesten sind es gerade mal 2 Quadratzentimeter (Remington).

Entsprechend dauert die Behandlung länger. Die Ladezeit zwischen zwei Blitzen kann die Anwendung ebenfalls in die Länge ziehen: Mit dem Gerät von Rio kann man nur 12-mal «blitzen», mit den besten, Philips und Remington, sind es 22-mal.

  • Dem Rio-Modell IPHR reicht es trotz des happigen Preises (Fr. 679.–) nur für den letzten Platz. Neben der störend langen Behandlungszeit schneidet es bei der Handhabung am schlechtesten ab: Gesamturteil «genügend».
  • Remington I-Light reicht es knapp für Urteil «gut». Das Resultat beim Kriterium Haarreduktion ist das schwächste aller IPL-Geräte, es kann sich in diesem Kriterium am wenigsten vom Epilierer abheben. 2 Ersatzlampen inklusive.
  • Babyliss Homelight hat keine grösseren Schwächen, überflügelt bei der Haarreduktion Remington und Rio und verdient sich damit ein «gutes» Urteil. Mit einer Ersatzlampe. Wertvolle Sicherheitsfunktion: Bei zu dunkler Haut gibt Homelight keine Blitze ab.
  • Philips Lumea SC 2002 ist fast überall einen Tick besser als Babyliss. Die Anwendung dauert aber etwas länger und das Gerät ist teuer. Laut Deklaration auch für die Anwendung im Gesicht geeignet. Lumea ist akkubetrieben, was mit ein Grund für die gute Anwendungsnote war.
  • Testsieger ist Beurer Sens-Epil HL 100 , vor allem dank dem deutlich besten Resultat bei der Haarreduktion. Es ist eines der beiden günstigsten Geräte im Test (Fr. 499.–). Aktuell ist es beim Online-Händler Galaxus.ch für 296 Franken erhältlich.

So wurde getestet

Im Prüflabor Ipi – Institute für Produkt-Markt-Forschung in Stuttgart liessen «Kassensturz» und Saldo 5 IPL-Geräte zur Haarreduktion und zum Vergleich einen guten Epilierer testen. 20 Probandinnen wendeten die Geräte an im Ipi unter Aufsicht an. Sie führten die Haarentfernung auf einer definierten Fläche am Unterschenkel durch.

  • Ein Computerprogramm zählte die vorhandenen Haare nach jeder der insgesamt 5 Behandlungen aus und errechneten die Haarreduktion.
  • Die Probandinnen verteilten Noten für insgesamt 6 Handhabungskriterien.
  • Sie vergaben je eine Note für Hautreizungen und für die Intensität der Schmerzen, welche die Anwendung verursachte.
  • Die Laborexperten massen die Behandlungsdauer und errechneten der Durchschnitt.
  • Schliesslich mass das Labor den Energieverbrauch während der Behandlung, im Standby-Modus und beim Laden die es Akkus (beim Philips Lumea).

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