Der Ton erweckt die Bilder zum Leben. Doch in den immer flacheren Fernsehbildschirmen haben nur noch kleine, flache Lautsprecher Platz. Und genau so klingt dann auch der Fernsehton: klein und flach.
Ihre Meinung
Soundbars, also optisch diskrete «Klangstangen», die sich schnell mit dem Fernseher verbinden lassen, sollen den Fernsehton verbessern. Aber tun sie das wirklich?
Im Test von «Kassensturz» und «A bon Entendeur» zeigt sich, dass sie ausgerechnet bei der Klangqualität ausgesprochen schwach sind. Nur drei von zwölf Soundbars im Test erreichen ein «gutes» Gesamturteil, drei sind «ungenügend» ( siehe Tabelle mit 14 getesteten Lautsprechern).
Bei fast allen hapert es ausgerechnet am Klang: zu dünn, zu wenig klar, unnatürlich, undefinierbar, unausgewogen – das sind nur ein paar Kommentare der ausgewiesenen Expertenjury (Krtierien siehe unten: «So wurde getestet»).
Teuerster am Schluss
Dieses Urteil ist wenig schmeichelhaft, muss man für die getesteten Soundbars doch zwischen 100 und 750 Franken investieren. Die teuerste, Sonos Playbar, landete gar auf dem letzten Platz. Das lag unter anderem daran, dass sie keinen separaten Bass-Lautsprecher hat.
Die zweite Soundbar ohne Bass, die Migros-Eigenmarke Durabase, landete auf dem zweitletzten Platz. Sie ist mit 100 Franken aber immerhin mit Abstand die Billigste im Test.
Klang oft nur genügend
Alle anderen getesteten Klangstangen erhielten nur die Gesamtnote «genügend». Sie enttäuschten zum Teil aber gerade bei ihrer Kernaufgabe, dem Klang, mit ungenügenden Leistungen (Onkyo, Sony HAT-ST3, LG).
Ob eine Soundbar den Klang des Fernsehapparats verbessert, können nur die eigenen Ohren feststellen. Von ihrem eleganten Look sollte man sich auf jeden Fall nicht ablenken lassen. Es lohnt sich, sorgfältig verschiedene Tonbeispiele anzuhören wie Sprache (ist Gesprochenes sauber getrennt und gut verständlich?) Musik (Klassik, Pop...) und Soundeffekte (z.B. in Actionfilmen).
Die alte Stereoanlage ist besser
Und man sollte sich auf jeden Fall die Frage stellen: Steht die Verbesserung im Verhältnis zum Preis? Denn bei vielen der getesteten Soundbars war dies leider nicht der Fall.
Und wie sieht es mit Alternativen aus? Wer nicht in ein teures Home-Cinema-System investieren will, das auch noch viel Platz braucht, kann seinen Fernseher an die Stereoanlage anschliessen.
Die steht oft sowieso in der Nähe. Oder vielleicht findet sich im Keller ja noch die alte Stereoanlage. Deren Klang ist den getesteten Soundbars auf jeden Fall überlegen – da sind sich die Sound-Experten im Test einig.
Auch die meisten Soundplates nur genügend
Soundplates sind Lautsprecher-Platten, die direkt unter dem Fernseher platziert werden können. Der Bass (Subwoofer) ist bereits in das Gehäuse eingebaut, da es deutlich mehr Platz bietet als dasjenige der Soundbars. Auch sie sind optisch diskret, brauchen wenig zusätzlichen Platz und sind in der Regel einfach an das Fernsehgerät anzuschliessen.
Vier der fünf getesteten Soundplates erhalten die Gesamtbewertung «genügend». Denon erreicht eine gute Gesamtnote, obwohl diese Platte beim Klang ab CD nur mit «genügend» bewertet wurde, wie Sony, Philips und Panasonic. Ungenügend schneidet bei diesem Kriterium Bose Solo ab.
So wurde getestet
Performance, Messungen: In einem reflexionsarmen Raum wurden in einem Meter Distanz verschiedene Messungen durchgeführt:
- Maximum sound pressure level bis zu einer maximalen Verzerrung von 10 %
- Frequency Response
- Bandwidth Fluctuations
Hörtest: Vier Tonspezialisten testeten gemäss der Norm für Hörtests IEC 268-13
- ab CD
- ab USB-Eingang
- via Bluetooth
- im Surround-Modus
Handhabung : getestet wurde:
- Verbindungen und Installation
- Einfachheit verschiedener Einstellungen (HDMI Verbindung, Bluetooth Verbindung mit TV ...)
- Verstärker Einstellungen
- Verbindung mit Smartphone