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Kassensturz-Tests Powerline-Adapter: Internet aus der Steckdose

Powerline-Adapter verbinden mehrere Computer und andere elektronische Geräte über das Stromkabel zu einem Netzwerk. Zusätzliche Leitungen müssen nicht mehr verlegt werden. Kassensturz sagt, was diese Geräte wirklich taugen.

Geräte zusammenhängen liegt im Trend. Der Computer ist heute Stereo-Anlage, Fernseher und Video-Rekorder zugleich. Nur steht die Festplatte zum Beispiel im Arbeitszimmer und der Fernseher in der Stube. Die Geräte müssen verbunden werden. Das könnte kabellos geschehen. Beunruhigend: drahtlose Geräte strahlen. Aber es gibt eine Alternative.

Tempo wichtigstes Testkriterium

Kassensturz liess an der Rapperswiler Hochschule für Technik 10 verschiedene so genannte Powerline-Adapter testen. Das Prinzip ist einfach: Für den Test verbindet der Netzwerkspezialist einen Computer über Kabel und Adapter mit dem Stromnetz. Dann gehen die Daten übers Stromkabel, das in Wohnungen ja schon verlegt ist, zum zweiten Adapter und von dort zum andern Computer.

Kassensturz testet die Powerline-Adapter eingehend: wie einfach gelingt die Installation der Software, sind die Adapter mit den neusten Betriebssystemen kompatibel, und wie komfortabel sind die Einstellmöglichkeiten bei der Datenverschlüsselung? Wichtigstes Kriterium ist die Geschwindigkeit, hier sind die Erwartungen der Tester besonders gross.

Erste Hürde problemlos genommen

Die Hersteller der Powerline-Adapter versprechen blitzschnelle Verbindungen mit 200 Mega-Bits pro Sekunde. Fürs Surfen im Internet reicht das längstens. Auch das Übertragen von Musik und Filmen sollte kein Problem sein, sogar in höchster HD-Auflösung. Das Abspielen der DVD klappt prima, Ton und Bild sind sauber. Alle Geräte im Kassensturz-Test nehmen diese erste Hürde problemlos.

«Gut» abgeschnitten haben: Das Modell PLA-400 von Zyxel. Das Starter-Kit mit zwei Geräten, eingekauft beim Internet-Shop architronic.ch, kostet 258 Franken. Es ist auch bei Media Markt erhältlich. Auch «gut» das Gerät von Level One (PLI-2030), gekauft bei a1outlet.ch für 244 Franken.

Beat Stettler von der Rapperswiler Hochschule für Technik erläutert die Resultate: «Die guten Adapter zeichnen sich dadurch aus, dass sie unter realen Bedingungen sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen konnten, sie haben auch unter Störeinflüssen besser funktioniert.» Das Zyxel decke zudem nicht alle Steckdosen zu, weil es ein abgesetztes, separates Gerät sei.

Stolperstein im Sicherungskasten

Nicht im Labor, sondern unter realen Bedingungen sollen die Powerline-Adapter zeigen, was sie wirklich können. Der Computer mit der DVD steht im Arbeitszimmer. Hier werden die Daten ins Stromnetz gespeist. Im Schlafzimmer kommen sie wieder aus der Steckdose. Das Bild ist tadellos.

Ein gleicher Test im Wohnzimmer bringt ein erstaunliches Resultat: Trotz modernster Installationen kommen einige Geräte ans Limit. Das Bild springt und ist pixelig, der Ton abgehackt. Der Grund: Arbeitszimmer und Wohnzimmer hängen an verschieden Sicherungen. «Stromzähler und Sicherungskästen verkleinern die Reichweite massiv», sagt Stettler.

«Genügende» Leistungen lieferte das Modell dLAN 200 AV von Devolo. Es ist verbreitet auch im Fachhandel erhältlich. «Genügend» auch die Powerline-Adapter von Linksys (PLK200), Conceptronic (CPNP200P) und Netgear (HDX 101).

Datenrate zusammengeschrumpft

Ein Haus in Meilen am Zürichsee wird zur Bewährungsprobe für die Powerline-Adapter. Die elektrischen Installationen sind dort 80-jährig. Obwohl Arbeitszimmer und Wohnzimmer an unterschiedlichen Sicherungen angeschlossen sind, liefern die meisten Adapter eine genügende Datenrate fürs Abspielen der DVD. Erst mit zusätzlichen Störgeräten wird’s knapp.

Wie klappt die Datenübertragung über zwei Stockwerke, von der Wohnung im ersten Stock ins Atelier im Keller? Die Bilanz ist ernüchternd: Es kommt wohl Kunst, aber kein vernünftiges Filmbild zustande. Die Übertragungsrate ist auf ein paar wenige hundert Kilo-Bits zusammengeschrumpft – das ist ein Tausendstel der versprochenen 200 Megabits.

«Knapp genügend»: Das Modell Powerline von Value, mit Abstand das teuerste Gerät im Test. «Knapp genügend» auch die Adapter von Allnet (ALL168200), MSI (EPower 200AV) und Panasonic (BL-PA100KT). Unter schwierigen Bedingungen reichen diese Geräte vielleicht noch fürs Internet, Filme übertragen ist hingegen unmöglich.

Geräte auf neusten Stand gebracht

Panasonic schreibt, sie liefere ab November alle BL-PA100KT Adapter ab Werk mit einer aktualisierten Firmware aus, welche eine deutliche Durchsatzoptimierung bringe – speziell unter den erwähnten, kritischen Bedingungen.

Und Allnet schreibt: «Unser bewährter und vielfach verkaufter Powerline-Adapter ALL168200 ist inzwischen nicht mehr verfügbar. Das Nachfolgegerät ALL168205 hat im Gegensatz zum Vorgänger (DS2 Chipsatz) den Intellon Chipsatz.» Dieser habe den Vorteil, dass Geräte mit Powerline-Adaptern mit geringeren Geschwindigkeiten im selben Stromnetz betrieben werden können.

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