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Arosa-Lenzerheide, die autofreie Aletsch-Arena oder das mondäne St.Moritz? Welches ist das beste Skigebiet der Schweiz? Einer muss es wissen: Oliver Kern, professioneller Skigebiet-Tester aus München. Kern hat in den letzten zehn Jahren rund 850 Skigebiete befahren und ist Gründer des Skigebiet-Vergleichsportal skiresort.de. Dieses Internetportal hat hunderte Skigebiete weltweit getestet.
Je nach Zielgruppe andere Bedürfnisse
«Kassensturz» hat mit skiresort.de einen Vergleich von Schweizer Skigebieten erstellt. Die Frage: Welche Gebiete bieten für verschiedene Personengruppen am meisten? «Ein sportlicher Vielfahrer hat andere Bedürfnisse als eine Familie, ein gemütlicher Schönwetter-Sportler sucht andere Pisten als ein Freerider», erklärt Oliver Kern im «Kassensturz».
Kern und sein Team besuchen jede Skiregion einen oder mehrere Tage und erstellen einen detaillierten Testbericht. 18 Kriterien werden jeweils erfasst und beurteilt: Von der Pistenpräparierung über die Modernität der Anlagen und die Pistenvielfalt bis hin zur Grösse des Skigebiets. Aber auch: Wie bequem ist die Anfahrt? Finde ich mich im Skigebiet schnell zurecht? Wird mir bei Fragen geholfen? Die Tester achten aber auch auf die Freundlichkeit, das gastronomische Angebot und bewerten, ob das Gebiet familienfreundlich ist, für Anfänger und Könner etwas bietet.
Die Testkriterien
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Für den Vergleich wurden deshalb drei Zielgruppen definiert. Oliver Kern von skiresort.de ordnete diesen je fünf wichtige Kriterien zu und verteilte gemäss seinen Testberichten Punkte. Im Vergleich stehen zehn Schweizer Skigebiete, die von Oliver Kern und seinem Team in den letzten zwei Jahren besucht und bewertet wurden.
Familien
Bei dieser Gruppe stehen die Kinder- und Familienfreundlichkeit, sowie möglichst einfache Hänge im Vordergrund. Die Tester von skiresort.de beachten dabei, was die Kinderländer bieten. Die Kriterien im Einzelnen:
- Pistenpräparierung
- Orientierung
- Familien und Kinder
- Anfänger
- Lifte und Bahnen
Am wenigsten punktete hier das Skigebiete Davos-Parsen. Mit 111 Pistenkilometern ist dieses Skigebiet zwar gross, hat aber wenig Anfängerpisten und Übungsgebiete. Parsenn schreibt dazu, es gebe in Davos andere kinderfreundliche Gebiete und Übungslifte im Tal. Auch Saas-Fee ist weniger für Familien geeignet und hat mit 36 Franken die teuerste Kindertageskarte.
Die familienfreundlichsten Skigebiete im Vergleich sind Arosa-Lenzerheide und die autofreie Aletsch-Arena im Wallis. Auch das kleine Meiringen-Hasliberg und Laax-Flims schaffen es in die Spitzengruppe dieser Kategorie. Sie erhalten in allen Teilkriterien gute oder sehr gute Noten von den Testern.
Geniesser
Dieser Typ schätzt bequeme Bahnen, einfache Pisten und auch ein schöne Sonnenterrasse mit feinem Essen. Besonderes Augenmerk wurde hier auf folgende Kriterien gelegt:
- Lifte und Bahnen
- Pistenpräparierung
- Anfänger
- Gastronomie
- Freundlichkeit
Sieger – und zwar punktgleich – sind die Gebiete St. Moritz/Corviglia-Marguns, Arosa-Lenzerheide und Adelboden-Lenk. Arosa und St.Moritz haben das beste Restaurantangebot. Adelboden punktet durch Freundlichkeit. Schlusslicht in der Geniesser-Tabelle bildet das Skigebiet Saas-Fee.
Könner
Bei diesem Typ steht Skifahren an erster Stelle. Es darf auch mal ein Tiefschnee-Hang sein. Am liebsten fährt dieser Typ den ganzen Tag, wenn möglich ohne zweimal am selben Lift anzustehen. Die berücksichtigten Kriterien:
- Grösse
- Pistenangebot
- Pistenpräparierung
- Lifte und Bahnen
- Könner, Freerider
Testsieger in dieser Kategorie ist St.Moritz/Corviglia-Marguns mit der maximalen Punktzahl 100. Empfehlenswert für die Könner sind auch das riesige, grenzüberschreitende Quatre vallées (412 Pistenkilometer), Davos-Parsenn und Adelboden-Lenk.
Der Test zeigt: Die Schweiz ist ein Paradis für Könner: Moderne Bahnen, tolle Hänge, riesige Skigebiete... da schlägt das Herz der Vielfahrer höher.