Der Handgelenksbruch gehört zu den häufigsten Verletzungen beim Snowboardfahren. Anfänger sind besonders gefährdet, denn jeder Dritte, der sich in den ersten 5 Tagen verletzt, bricht sich das Handgelenk. «Allein in unserem Spital operieren wir pro Wintersaison rund 100 Handgelenksbrüche an Erwachsenen. Hinzu kommen zirka 50 Behandlungen an Kindern», sagt der Leiter der Notfallstation Visp Thomas Beck.
11 von 15 ungenügend
Spezialisten für Schneesportprotektoren der bfu und Suva, Snowboardinstruktoren und Biomediziner der ETH Zürich untersuchten für Kassensturz fünfzehn verschiedene Snowboardhandschuhe, alle mit integrierten Protektoren. Elf Modelle können die Experten nicht empfehlen. Kein einziger Handschuh hat gut oder sehr gut abgeschnitten. Bloss vier Snowboardhandschuhe erreichten die Note genügend. Die Protektoren lassen sich mehrheitlich zu wenig am Handgelenk fixieren, kritisieren die Experten. Bei einem Sturz verschiebe sich das Plastikteil im Handschuh und könne somit das Handgelenk nicht schützen.
Bfu will handeln
Im Gegensatz zum Inlineskaten existiert bei den Snowboardhandschuhen keine standardisierte Prüfmethode für Handgelenksprotektoren. Das heisst: Jeder Hersteller kann seine Handschuhe produzieren wie es ihm beliebt. Das soll sich nun ändern. «Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (Bfu) hat vor zwei Jahren ein Projekt initiert mit der Zielstellung, ein Testszenario zu entwickeln, welches die Stabilitätseigenschaften und Dämpfungseigenschaften von Handgelenksschützen überprüfen soll», sagt Frank Michel, Experte für Schneesport bei der Bfu. «Die Kunden sollen in Zukunft wissen, welcher Handschuh schützt und welcher nicht.»
Im Auftrag der Bfu analysieren nun Wissenschaftler des Biomechanischen Institut der ETH Zürich Stürze von Snowboardfahrern mit dem Ziel, die Protektoren bei Snowboardhandschuhen zu verbessern.