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Kassensturz-Tests Sommerweine im Test: Die besten Rosé

Mit den Temperaturen steigen auch die Verkaufszahlen von Rosé-Weinen. Von vielen geliebt, von einigen verschmäht. Kassensturz erklärt, wie Rosé hergestellt wird und welcher aus den Regalen der Grossverteiler am besten schmeckt.

Rosé entsteht aus roten Trauben, die einen weissen Saft ergeben. Solche Traubensorten sind zum Beispiel Pinot noir oder Gamay.

Es gibt drei Herstellungmethoden von Rosé.

Erstens können die Trauben direkt gepresst werden. Dies ergibt eine leichte Rosé-Tönung.

Bei der Saignée-Methode entnimmt der Winzer dem Rotwein-Gärbehälter nach etwa 48 Stunden rund 15 % des Mostes, aus dem dann Rosé entsteht.

Die dritte Methode zur Herstellung von Rosé besteht darin, die roten Trauben nach zwei bis drei Tagen auf der Maische abzupressen. Dies ergibt einen rötlicheren Rosé.

Ohne Schwefeleinsatz gehts auch beim Rosé nicht. Schwefel verhindert im Produktionsprozess die Oxydation, doch er sorgt auch für das schlechte Image als Kopfwehwein, das der Rosé immer noch bei vielen Leuten hat.

Önologe Michael Loubry: «Schwefel ist wichtig, um den Most gegen Oxydation zu stabilisieren. Mit konsequenter Kühlung in der Produktion können wir das Risiko von Oxydation aber reduzieren, so dass wir mit weniger Schwefel auskommen.»

Am Forschungszentrum des Rosé im südfranzösischen Vidauban experimentieren Wissenschafter, um die Qualität des Rosé zu steigern und sein Image zu verbessern.

«Das negative Bild, das manche vom Rosé haben, kommt vielleicht davon, dass früher viele Roséweine aus Rotweingebieten stammten, wo Winzer weniger Mittel und Sorgfalt investierten in einen Wein, der nur 3,4 Prozent der Produktion ausmachte.» sagt Gilles Masson, Direktor des Forschungszentrums für den Rosé.

Im südfranzösischen Labor werden auch die Farben des Roséweines erforscht. Denn beim Kauf entscheidet das Auge mit. Die Farbe mache 50% des Kaufentscheides aus, sagen Fachleute. Die Farbtöne des Roséweins reichen von Aprikose und Mandarine über Melone bis Himbeere.

Was Nase und Gaumen wahrnehmen, testeten für Kassensturz vier erfahrene Deugstatoren: Die Önologin Marta Arranz, Sommelière Nathalie Borne aus Aclens, Winzerin Claude Bocquet-Thonney und der Weinjournalist Pierre Thomas.

Sie beurteilten sechzehn preisgünstige Rosé von den Grossverteilern Denner, Carrefour und Coop. Die Preise der getesteten Weine leigen zwischen 2.95 Fr. und 9.95 Fr.

Der Schlimmste: Rubi Rosa aus Spanien, gekauft bei Coop. Mit 2.95 Fr. für einen Liter im Tetrapack der billigste Wein im Test. Die Degustatoren stellten ihm die Note «ungenügend» aus.

Kommentar von Weinjournalist Pierre Thomas: «Ich musste mich richtig zwingen! Er ist gleichzeitig süss, sauer und bitter. Er hat nicht viel Qualität, der Arme.»

Coop sagt dazu, bei einem so günstigen Wein könne der Konsument keine bessere Qualität erwarten.

Fünf Weine bewerteten die Fachleute mit der Note «ausreichend», fünf weitere mit der Note «zufriedenstellend».

Die vier besten Roséweine der Degustation, welche die Note «gut» erhielten: «Tribal», ein Rosé aus Südafrika, gekauft bei Carrefour; «Les terres de Saint-Louis» aus der Provence, ein Bio-Wein von Coop; «Val d' azur» aus der Provence und «Provins», Rosé de Gamay aus dem Wallis, gekauft bei Carrefour für 6.90.

«Ein komplexer Wein mit viel Körper und viel Charakter. Ich finde ihn ausgewogen, harmonisch. Ein sehr hübscher Wein», lobt Önologin Marta Arranz.

Sechzehn Roséweine haben die Degustatoren probiert. Kein Wein erhielt die Bewertung «sehr gut». Dafür ist ein Rosé mit der Note «gut» bereits für 4 Franken und 90 Rappen zu haben.

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