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Kassensturz-Tests Staubsauger im Test: Saubere Böden trotz weniger Leistung

Ab nächstem Jahr dürfen nur noch Staubsauger mit einer Leistung von maximal 900 Watt verkauft werden. Die Hersteller haben ihre Modelle schon jetzt angepasst. Der «Kassensturz»-Test zeigt: Auch mit weniger Strom saugen viele sauber.

Jahrelang wollten die Staubsauger-Hersteller den Konsumenten weismachen: Je mehr Watt ein Staubsauger braucht, desto besser ist die Saugleistung.

Doch vor drei Jahren begrenzte eine EU-Verordnung die maximale Wattzahl stufenweise: Ab September 2017 dürfen nur noch Staubsauger mit einer Leistung bis 900 Watt verkauft werden.

Saugen Geräte mit weniger Watt schlechter?

Wie gut reinigen nun die neuen Modelle mit niedrigem Stromverbrauch zwischen 650 und 800 Watt? «Kassensturz» liess zusammen mit dem Magazin «Saldo» acht Staubsauger im Prüflabor SLG in Hartmannsdorf (D) testen. Das günstigste Modell kostete 69.90 Franken, das teuerste 299 Franken.

Die Resultate im Detail

Wichtigste Kriterien im Test waren: Wie sauber entfernen die Geräte Schmutz von Teppich und Parkett? Wie viel Staub enthält ihre Abluft? Und halten sie den Motordauerlauf durch, der die Geräte-Lebensdauer von 10 Jahren simuliert?

Die Hälfte war «gut»

Die Ergebnisse zeigen: Die Staubsauger reinigen trotz stark reduzierter Watt-Leistung nicht schlechter als die Vorgängermodelle. Der Druck der EU hat gewirkt. «Alle Geräte im Test haben relativ gut abgeschnitten. Die Spanne ist nicht gross», sagt Testleiter Albrecht Liskowsky.

Vier Geräte erreichen die Gesamtwertung gut. Testsieger ist das Modell KST 680, der Fust- Eigenmarke Primotecq für 139 Franken. Er saugt auf glatten Böden gut und braucht mit 650 Watt wenig Strom. Gleiche Gesamtnote erhält das drei Mal so teure Modell Electrolux Ultraone ZUOORIGWR+. Es überzeugte vor allem auf Teppichboden und glatten Böden, allerdings weniger beim Reinigen entlang von Ritzen und Wänden.

Die Düse ist wichtig

Nicht alle Geräte saugen auf glatten Böden und Teppichen gleich gut. Das hängt auch von der Bauweise der Düse ab. Das Modell von Philips etwa erhielt auf glatten Böden eine ungenügende Note wegen seiner Düse mit geschlossenem hinterem Bürstenkranz.

Ungenügende Saugleistung auf Teppich bot das Modell KWC 700 von Könic aus dem Media-Markt. Für die Beseitigung von Fasern benötigten die Tester mit diesem Staubsauger 2 Minuten – fast viermal länger als mit dem Testsieger.

Staubsack
Legende: Das Modell KWC 700 von Könic. SRF

Das Gerät hat auch den Dauertest knapp nicht bestanden. Laut Testleiter Albrecht Liskowsky deshalb, weil die Hersteller bei den Kohlebürsten und somit an der falschen Stelle gespart hätten. Es ist auch der Staubsauger, der am meisten Staub in die Luft pustete.

Media-Markt schreibt «Kassensturz», dass sich das Modell KVC 700 gut verkaufe und dass es keine Reklamationen gegeben habe. Und Philips kritisiert, dass im Test die zusätzlich gelieferte Hartbodenbürste nicht verwendet worden sei.

EU-Energielabel

Dank den einheitlichen Angaben auf der Energieetikette können Konsumenten Energieeffizienzklassen, Reinigungsleistung, Lautstärke und Staubemissionsklasse der Geräte vergleichen. Auch der durchschnittliche jährliche Stromverbrauch ist angeben.

Mit der neuen Beschränkung der Wattzahlen will die EU den Stromverbrauch senken und die Ziele zum Klimaschutz erreichen. Mit der Verordnung im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie hat die EU gleich noch weitere Grenzwerte festgelegt:

Ab September 2017 darf ein Staubsauger den Stromverbrauch von 43 kWh pro Jahr nicht übersteigen, der maximale Schallpegel darf maximal 80 dB(A) und die Staubemission höchstens 1,0 Prozent betragen. Zudem muss die minimale Lebensdauer von Motoren in Staubsaugern 500 Arbeitsstunden betragen.

So wurde getestet

  • Saugen: Die Labormitarbeiter verteilten eine abgemessene Menge Normstaub auf harten Böden und auf Teppichen. Dann ermittelten sie durch Wiegen der Staubbeutel, wie viel Staub die Geräte aufsaugten. Zudem erfassten sie, wie gut die Saugleistung bei bereits gefülltem Staubbeutel ist. Zusätzlich zum Staub mussten die Geräte Fasern von einem Teppich aufsaugen. Dabei wurde die Zeit gemessen. Zu guter Letzt mussten die Geräte entlang von Wänden saugen, ohne dass ungereinigte Streifen zurückblieben.
  • Technische Prüfungen/ Motor-Dauerlauf: Im Motordauerlauf waren die Sauger während 600 Stunden in Betrieb: Abwechselnd liefen sie jeweils für 14,5 Minuten, dann gab es eine halbe Minute Pause. Zudem wurde gemessen, wie viel des eingesaugten Staubes die Geräte wieder hinausbliesen. Ermittelt wurde auch die Energie, die ein Staubsauger verbraucht, um ein 10 Quadratmeter Teppich zu reinigen.
  • Handhabung: Fünf Mitarbeiter beurteilen: Wie gut lassen sich die Geräte öffnen und wieder schliessen? Wie einfach ist das Auswechseln der Staubbeutel und Filter? Kommt man dabei mit dem Schmutz in Berührung?

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