Staubsauger müssen in erster Linie eins können: Die Böden gründlich von Dreck befreien. Lange Zeit erfüllte diese Aufgabe der traditionelle Staubsauger mit Beutel. Seit einigen Jahren werden in der Werbung aber vor allem beutellose Geräte hoch angepriesen. Doch sind sie wirklich besser?
Das Westschweizer Konsumentenmagazin FRC ging dieser Frage nach und liess in einem Labor insgesamt 19 Staubsauger – mit und ohne Beutel – auf Herz und Nieren untersuchen. Geprüft wurde nicht nur, ob die Haushalthilfen saubere Böden hinterlassen. Weitere Testkriterien waren: Die Bedienerfreundlichkeit, der Platzbedarf, der Stromverbrauch, die Saugkraft und nicht zuletzt auch der Lärmpegel während des Gebrauchs.
Auf dem Teppich geht den meisten die Puste aus
Erste Feststellung der Experten: Die Watt-Angabe – von den Herstellern gerne als Leistungsausweis angegeben – sagt nichts über die Saugqualität aus. Diese Zahl gibt viel mehr Auskunft über den Stromverbrauch des Gerätes. Das Labor mass daher die Saugleistung direkt an der Düse. Die detaillierten Resultate finden Sie in der Tabelle unter der Rubrik «mehr zum Thema».
Erwähnenswert ist jedoch: Ein grosser Teil der getesteten Geräte zeigten Mühe beim Reinigen von Teppichen. Nur die Staubsauger von Electrolux, Bosch und Philips erbrachten eine einigermassen gute Leistung. Die übrigen Modelle schnitten lediglich genügend ab.
Beutel-Staubsauger sind besser gegen Tierhaare
Wer vierbeinige Mitbewohner bei sich aufnimmt, hat nicht selten mit deren Fell zu kämpfen. Hier sei erwähnt, dass Staubsauger mit Beutel Tierhaare in der Regel besser vom Teppich entfernen. Einzige beutellose Ausnahme ist der Dyson DC32Allergy. Er bringt ähnlich Leistungen wie seine Artgenossen mit Staubsack.
Weitaus am meisten Mühe bekundeten die Geräte auf Parkettböden mit Rillen. Die meisten schafften es nicht, die Rillen von Staub und Dreck zu befreien. Einzig der Staubsauger Ultra Silencer von Electrolux konnte hier überzeugen. Die Kategorie der beutellosen Staubsauger schnitt auch hier schlechter ab. Gut war einzig der Sauger von Elektrolux, der mit einer speziellen Bürste für Parkettböden ausgestattet ist.
Wer ein empfindliches Gehör hat, sollte Staubsauger ohne Beutel meiden. Diese sind grundsätzlich lauter. Allen voran lassen es die Modelle von Dyson ordentlich krachen.
Electrolux macht das Rennen
Nicht zuletzt muss ein Staubsauger auch praktisch sein. Die Experten untersuchten daher unter anderem das Gewicht, die Länge des Saugrohres, den Aktionsradius und die Kapazität des Staubbeutels oder –behälters. In der Kategorie mit Beutel ist das Gerät S2131 von Miele am einfachsten zu bedienen. Bei den beutellosen Modellen machte erneut ein Elektrolux-Gerät das rennen.
Die Reaktionen der Hersteller
Dyson: «Dyson Staubsauger haben eine konstant hohe Saugkraft (kein Saugkraftverlust) bei maximal 1400 Watt (Bsp. DC32 allergy) Stromverbrauch. Damit verfügen Dyson Staubsauger über starke Energie-Effizienzwerte.»
Hoover: «Gemäss unseren Testresultaten erreicht der TXP 1510 eine Staubaufnahme von 70 bis 71% auf Wilton-Teppich. Der Kassensturz-Test auf Wilton-Teppich erzielte lediglich 50.1%. Auf Parkett und Rillen erreicht das Modell gar eine Staubaufnahme von 100 Prozent. Auch die Filtrationseffizienz erreichte im eigenen Testlabor 99.98 Prozent.»
Migros (Miostar): «Das getestete Modell VAC ECO 3000 wurde in der Zwischenzeit bereits durch eine modifizierte Version VAC 3100 green life ersetzt. Wir hoffen, die untenstehenden kleinen Mängel dabei bereits behoben zu haben.»
Primotecq (Eigenmarke Fust): «Wir waren etwas erstaunt über das Testresultat der Performance auf Teppichböden. Für eine verbesserte Leistung auf Teppichen verfügt dieses Gerät eigens über eine Turbodüse, die im Lieferumfang enthalten ist. Sollte das Resultat auf die Turbodüse zurückzuführen sein, werden wir mit dem Hersteller Kontakt aufnehmen, um diese zu verbessern.»
Satrap (Eigenmarke Coop): «Der Staubsauger ist eines der ältesten Produkte im Sortiment und wird spätestens in einem Jahr durch ein neues, energiesparenderes Modell mit höherer Saugleistung ersetzt. Das neue Produkt ist bereits in der Evaluation.»