Ein Mensch kann mager und schwer sein, schwer und fett. Um den Unterschied zu ermitteln wurde die sogenannte Fettwaage entwickelt. Nicht nur Gewicht, sondern auch Fett ist messbar.
Körperfettwaagen zeigen nicht nur die Kilos. Verrät man ihnen zusätzlich Grösse, Alter und Geschlecht, dann geben sie den Körperfettgehalt an. Kassensturz wollte wissen, wie genau diese Waagen messen.
Die Deutsche Fernsehsendung Ratgeber Technik liess drei Waagen zwischen 150 und 200 Franken testen: Die Soehnle Body Balance Chicago, die Korona KFW 4002 und die Rowenta Bodymaster Vision. Ebenfalls getestet wurden die Handmessgeräte Nais Body Fat Watcher und Omron Body Fat Monitor. Beide kosten unter 100 Franken.
Getestet wurde am Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam. Um den exakten Körperfettanteil zu berechnen, muss man das genaue Körpervolumen ermitteln. Das geschieht mit Hilfe eines sehr teuren Messgeräts: Der Bod Pod ermittelt das Körpervolumen, indem er dessen Luftverdrängung misst. Dazu wird die Luft in der Lunge gemessen und bei der Berechnung berücksichtigt.
Bei der ersten Testperson, einer 182 Zentimeter grossen und 70,6 Kilogramm schweren Frau errechnet Bod Pod einen Gesamtkörperfettgehalt von 23,4 Prozent. Das ist in der Norm. Zu welchem Resultat kommen die Testgeräte? Rowenta und Korona weichen ab. Soehnle kommt dem richtigen Wert aber sehr nahe. Zufall? Auch die Daten der Handmessgeräte sind nicht genaue.
Männer haben genetisch bedingt weniger Fett als Frauen. Die männliche Testperson hat einen gesunden Körperfettanteil von 17,3 Prozent. Die Soehnle liegt hier um sechs Prozentpunkte daneben. Die anderen sind besser, aber auch nicht genau. Nach 21 Probanden gibt es noch immer keinen klaren Favoriten. Bei allen Geräten liegen einzelne Werte dramatisch über oder unter dem Referenzwert.
Fett ist ein Risikofaktor für Herz-Kreislauferkrankungen, aber lange nicht der wichtigste. «Prinzipiell muss man sagen: Fett ist nicht der entscheidende Faktor. Bewegung ist wichtigre als Fettmessung», sagt der renommierte Sportarzt Walter Frey. «Es gibt grosse internationale Studien, die zeigen, dass jemand, der als dick gilt aber fit ist, ein viel kleineres Herzinfarktrisiko hat, als jemand, der superschlank aber untrainiert ist.«
Ob man im medizinischen Sinne zu dick ist, erkennt der Laie ganz einfach und billig: mit dem Massband. Bauchumfang im Stehen auf Nabelhöhe messen. Bei Frauen beginnt ein Gesundheitsrisiko bei 80 Zentimeter. Bei über 88 Zentimeter wirds gefährlich.
Bei Männern wird es ab 94 Zentimeter kritisch. Ab über 100 Zentimeter ist der Bierbauch gefährlich. »Man sollte täglich zwischen einer halben und einer Stunde körperlich aktiv sein. Man sollte sich ja nicht überfordern, aber merken, dass man etwas gemacht hat. Schnelles gehen reicht bereits als gesunde Betätigung«, sagt Sportarzt Frey.