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Test Fitness-Studios: Schwitzen und Zahlen
Aus Kassensturz vom 07.03.2006.
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Kassensturz-Tests Fitness-Studios: Schwitzen und Zahlen

Kassensturz hat getestet, in welchen Studios es fürs Geld kompetente Betreuung, viel Komfort und grosszügige Wellnessbereiche gibt.

Schweizer sind Europameister im Fitnesstraining: Über eine halbe Million Menschen trainieren regelmässig für kräftige Muskeln und eine bessere Figur. Kassensturz und K-Tipp wollten wissen, wie gut Mann und Frau in Schweizer Fitnesscentern aufgehoben sind und haben Studios mit Jahresabo-Preisen von 470 bis 2308 Franken unter die Lupe genommen.

Der erste Schritt in ein Fitness-Studio ist das Probetraining, bei dem ein persönlicher Trainer den Anfänger in die Welt der Sportgeräte einführt. Physiotherapeutin Petra Waldmeier hat für Kassensturz in zehn Deutschschweizer Fitnesscentren verdeckt die Probetrainings absolviert. Sie gab jeweils an, Schmerzen im Rücken und Knie zu haben und wollte herausfinden, wie gut sich die Trainer um die Kundin kümmern.

Bewertet wurde auch das Drumherum im Fitnesscenter: Wie viele Schliessfächer gibt es? Wie grosszügig ist der Wellness-Bereich? Gibt es eine Bar, einen Kinderhort? Müssen Neukunden einen Gesundheitsfragebogen ausfüllen? Diese Punkte wurden in der Gesamtbewertung zusammengefasst.

Testsieger mit 9,6 Punkten ist das teure Fitnesscenter Gymfit in Bern (Jahresabo 2230 Franken im ersten Jahr). Maximale Punktzahl gibt es hier für das Probetraining. Sehr gut ist auch das Wellnessangebot inklusive Sauna mit Blick auf die Alpen.

Mit 8,7 von 10 Punkten ebenfalls «sehr gut» schneidet das Squashfit in Dietlikon ab (1140 Fr./1. Jahr). Der dritte Platz geht an das Luzerner TC Trainingscenter (1170 Fr./1. Jahr). Mit dem Probetraining war Physiotherapeutin Petra Waldmeier zufrieden. Die Trainerin habe Fehlhaltungen aber nicht so genau korrigiert wie die Testsieger, sagt Petra Waldmeier.

Auch der Migros Fitnesspark time out in Ostermundigen erhält die Note «gut». Die Übungen wurden hier perfekt erklärt, die Trainerin ging aber zu wenig auf die gesundheitlichen Probleme der Testerin ein. Ebenfalls die Note «gut» erhielten Holmes Place (2308 Fr./1. Jahr) in Zürich, David Gym (1298 Fr./1. Jahr) in Zürich und Activ Fitness (740 Fr./1. Jahr) in Zürich.

Noch genügend schnitt das Athena in Solothurn (1490 Franken/1. Jahr) ab: «Der Instruktor hat jede Übung vorgezeigt und perfekt präsentiert. Als ich es dann aber gemacht habe, hat er mich überhaupt nie korrigiert. Er hat ab und zu mit mir geplaudert, aber nie geguckt, wie ich trainiere. Das war sehr schlecht», sagt Waldmeier.

Ungenügend abgeschnitten hat Swiss Training in Aarau, mit einem Abopreis von 490 Franken im ersten Jahr das weitaus günstigste Fitnesscenter im Test. Hier hat die Instruktorin die Testerin an Fitnessgeräte gesetzt, die die Expertin für Anfänger gefährlich hält. Roland Lüscher, Geschäftsführer des Aarauer Swiss Training, sagt, es sei unmöglich, dem Kunden in einem Probetraining das perfekte Training zu bieten.

Kassensturz hat auch Kieser Trainingscenter getestet. Kieser wurde separat bewertet, da es auf jegliche Wellnessangebote sowie Aufwärm- und Ausdauergeräte verzichtet. Die Testerin gab Kieser in Bern (890 Franken/Jahr) die Note «gut».

Fazit des Tests: Wer im Trainieren bereits geübt ist, ist in allen getesteten Fitness-Studios gut aufgehoben. Beim Zustand der Geräte und in punkto Sauberkeit gab es nichts zu bemängeln.

Für Anfänger, die ein Einführungstraining brauchen, lohnt es sich jedoch, genau hinzusehen. «Als Anfänger sollte man in ein Fitnesscenter gehen, wo man einen Instruktor hat, der die ganze Zeit bei einem steht, der gut beobachtet und instruiert. Wenn man Schmerzen angibt, ist es ganz wichtig, dass der Instruktor nachfragt oder einen sogar zum Arzt schickt», sagt Petra Waldmeier.

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