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Fotolabors: Unterschiede bei Preis und Qualität
Aus Kassensturz vom 31.08.2010.
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Kassensturz-Tests Fotolabors: Unterschiede bei Preis und Qualität

Auch im digitalen Zeitalter wünschen sich die meisten Leute ihre Schnappschüsse oder Ferienfotos auf Papier. Dutzende Fotolabors bieten im Internet ihre Dienste an. «Kassensturz» hat die wichtigsten getestet. Wer macht das Beste aus den Fotos? Und welche Programme sind einfach zu bedienen?

Berufsfotograf Pascal Häusermann leitet auf dem Flugplatz Birrfeld Kurse für ambitionierte Digitalfotografen. In einer attraktiven Szenerie schärfen die Teilnehmer ihre Fertigkeiten am Boden und in der Luft. Die speziellen Licht- und Platzverhältnisse im Glascockpit und die ungewohnte Vogelperspektive fordern die Fotografen heraus.

Drei von vier Augen korrigiert

Kursleiter Pascal Häusermann entwickelt die meisten seiner Bilder nicht selbst, er schickt die Dateien ins Labor. Dabei stellt er immer wieder grosse Qualitätsunterschiede zwischen den Labors feststellt. Sein Tipp an die Fotokursteilnehmer: «Sucht euch ein gutes Labor aus. Investiert am Anfang etwas Zeit und Geld und vergleicht die Labors. So merkt ihr schnell, welches Labor eine hohe Qualität bietet.»

Grosse Qualitätsunterschiede stellte auch FRC, die Konsumentenorganisation aus der Romandie, fest. FRC bestellte bei 10 Labors je 20 Fotoabzüge. Getestet wurde, wie einfach sich die Webseiten bedienen lassen und wie vielfältig die Bildbearbeitungsmöglichkeiten sind. Die Bildqualität, das wichtigste Kriterium, wurde von einem spezialisierten Labor in England bewertet.

Experte Jon Honeyball stellte auf den ersten Blick Unterschiede fest, zum Beispiel bei den roten Augen auf Blitzaufnahmen. Jon Honeyball: «Ein Fotolabor machte überhaupt keine Korrekturen, ein anderes korrigierte nur drei von vier Augen.» Auch bei Farbe und Kontrast gibt es grosse Differenzen. Bei schlecht entwickelten Fotos gingen viele Details verloren, erklärt Jon Honeyball. Das führe zu dunklen Augen und blasser Haut. Die fotografierten Personen sehen auf solchen Fotos ungesund aus.

Grossverteiler als Schlusslicht

Im Test von FRC erhielt jedes Labor zwei Mal dieselbe Fotodatei, im Abstand einiger Wochen. Und siehe da: Die Qualität schwankt von Auftrag zu Auftrag. Teilweise variieren sogar die Formate. Bei der Migros ist die Fotoqualität zwar genügend. Mit Abstand am schlechtesten schneidet der Migros-Fotoservice aber beim Kriterium Benutzerfreundlichkeit ab. Migros zum «ungenügenden» Testresultat: «Die einzelnen Bestandteile der Webseite werden immer wieder auf den Prüfstand gestellt und kontinuierlich optimiert.»

«Genügend» ist der Service von Mypix, Manor, Aldi und Coop. Die Online-Fotolabors versprechen eine Lieferfrist von zwei bis fünf Tagen. Im Test arbeiteten alle Labors pünktlich. Auffallend: Auf Fotos, welche im Ausland entwickelt wurden, musste man nicht unbedingt länger warten. In der Gesamtwertung schneidet Extrafilm «gut» ab, noch etwas besser ist Snapfish.

Von den 10 getesteten Unternehmen lieferte Ifolor die beste und konstanteste Bildqualität. Bescheiden sind dafür die Online-Bildbearbeitungsmöglichkeiten für Kunden, die nicht extra eine Software runterladen möchten. Über alle Kriterien gesehen, schneidet Foto.com am besten ab. Schwachpunkt: Die Verpackung aus Plastik. Ausserdem können die Fotos nicht per Rechnung bezahlt werden.

Digitalfotos können am Computer bearbeitet werden. Hier helfen Programme der Labors oder spezielle Bildbearbeitungssoftware. Wunder darf man jedoch keine erwarten. Die Devise von Berufsfotograf Pascal Häusermann: «Die Bilder müssen bei der Aufnahme stimmen. Gute Bilder brauchen keine aufwändige Nachbearbeitung.»

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