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Nussknacker-Test: Schönes Design genügt nicht
Aus Kassensturz vom 08.01.2008.
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Kassensturz-Tests Nussknacker-Test: Schönes Design genügt nicht

Nüsse knacken: schnell, sauber und problemlos. Doch längst nicht alle Geräte taugen etwas. Viele protzen durch edles Design, versagen aber kläglich im Praxistest. «Kassensturz» zeigt, welche Nussknacker praktisch, gut und günstig sind.

Vier Studenten und eine Assistentin der Fachhochschule Nordwestschweiz beurteilen für Kassensturz acht aktuelle Nussknacker. Die Kriterien des Praxistests: Wie gefällt das Design? Wie gut funktionieren die Geräte, die nach verschiedenen Prinzipen knacken? Wie hoch ist der Kraftaufwand? Besteht Verletzungsgefahr?

Die Hauptfrage aber bleibt: Welcher Nussknacker bricht die verschiedenen Nüsse am besten auf? Die Tester bewerten die einzelnen Kriterien und fällen ein Gesamturteil. Sie geben Schulnoten, wobei 6 sehr gut ist.

K.O. durch Mandel

Schon bald macht der «Mare» von Moha, der auch zum Öffnen von Meereskrustentieren dienen soll, schlapp. Er zerbricht an einer Mandel! Weil der «Mare», gekauft bei Manor für 9.90 Franken, zerbricht, bleibt er ohne Note. Hersteller Moha sagt dazu: «Wir hatten ein Produktionsproblem – der Nussknacker zerbrach zu leicht. Das Problem wurde gelöst. Es sollte heute nicht mehr passieren.»

Der «Crack» von Alessi, erstanden für teure 68 Franken bei Jelmoli, erhält nur Schulnote 3,9. Warum? Alessis «Crack» verbiegt sich im harten Einsatz, die Anwender können sich die Finger quetschen. «Bei Alessi zahlt man halt den Namen», bemerkt Studentin Marina Tomljenovic.

Note 4,0 gibt es für den Nussknacker von «Cuisine», gekauft bei Coop für nur 6.90 Franken. Ein günstiges und taugliches Produkt, aber es ist etwas zu schmal geraten. Bei kräftigem Zudrücken zermanscht das Gerät die Nuss.

Mit Faktor Lärm ...

Mit Note 4,1 nur leicht besser im Gesamturteil der Studierenden: «Cino» von Blomus, erhältlich für 59.90 Franken bei Globus.

Beim «Noedeknaecker» von Menu – 42.50 Franken bei Sibler – müssen Nussfans mit der Faust kräftig auf den Kunststoffdeckel hauen. Positiv: Geknackte Schalen bleiben unter der Kuppel gefangen und fliegen nicht herum: Note 4,5. «Sehr gut vom Kraftaufwand her», sagt Marina Pomljenovic. Einwände zum «Noedeknaecker» kommen von Studentenkollege David Eichenberger: «Da muss man ständig auf den Tisch hauen, das ist mir einfach zuviel Lärm und Gewalt.»

Unscheinbar, aber oho

Ganz ohne Gewalt schafft es ein unscheinbares Stück Blech mit dem Namen «Happy Nut Opening», gekauft für 8.90 Franken im Fachgeschäft Sibler. Note: 4,8. Sympathisch, weil ganz anders als alle andern. Simone Gosteli, Assistentin für Industrial Design, gefällt die Schlichtheit: «Er knackt zwar nur Baumnüsse, aber das macht er hervorragend.»

«Mivit Inox» für 12 Franken von der Migros überzeugt durch einfache Handhabung. Gesamtnote: 4,8. «Er ist sehr klassisch in der Form, so wie man einen Nussknacker eben kennt», sagt Marina Tomljenovic.

Einziger Alleskönner

Nur ein einziger Nussknacker konnte auch die extrem harten Macadamianüsse besiegen: «The Nut Cracker» von Drosselmeyer, gekauft für 49 Franken im Fachgeschäft Sibler. Er wird mit Schulnote 5,1 Gesamtsieger. Student Sergio Bürge: «Ein Gerät, das gut in der Hand liegt und jede Nuss spielend geknackt hat.»

Nüsse sind die Tresore der Natur. Ohne Gewalt kann sie niemand öffnen. Selbst die brachialsten Knacker schaffen nur mit den besten Geräten die härtesten Nüsse.

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