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Staubsaug-Roboter im Test
Aus Kassensturz vom 13.03.2012.
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Kassensturz-Tests Staubsauger-Roboter taugen nichts auf Teppich

Staubsauger-Roboter saugen glatte Böden wie Parkett locker sauber. Teppichböden und Hindernisse mögen sie jedoch gar nicht. Das Versagen auf Teppich führt zu mässigen Noten im Test. Zwei Sauger im Test sind «ungenügend», darunter das Modell von I-Robot.

Immer mehr Leute überlassen das Staubsaugen einem Staubsauger-Roboter. Im letzten Jahr sind gegen 100‘000 dieser Geräte über den Ladentisch gegangen. Das heisst: Jeder 7. verkaufte Staubsauger war ein Roboter.

Für die Anschaffung müssen Käufer eine happige Summe springen lassen. Lohnt sich das auch wirklich? Der «Kassensturz»-Test zeigt die Grenzen der kleinen, runden Roboter auf: Bei vielen Teppichen oder mit vielen Objekten vollgestellten Böden wird der Saugboy kaum viel Freude bereiten.

Audio
Staubsauger-Roboter: Hilfreiche Entlastung oder unnötiges Spielzeug?
aus Espresso vom 13.03.2012.
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Die ETH Lausanne testete für «Kassensturz» und die welsche Konsumentensendung «A bon Entendeur» 6 der meistverkauften Staubsauger-Roboter (Prüfkriterien siehe Kasten unten «So wurde getestet»). Die aktuellen Preise der getesteten Geräte liegen zwischen 199 und 799 Franken.

Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Navigations-systeme, von denen je drei Modelle getestet wurden. Die einen haben eine Kamera und saugen systematisch in parallelen Linien. Die anderen fahren kreuz und quer im Raum umher.

Wem der Staubsauger hilft

Box aufklappen Box zuklappen

Der «Kassensturz»-Test zeigt: Ob ein Staubsauger-Roboter seine Pflicht erfüllen kann, hängt hauptsächlich von der Art der Böden und der Einrichtung ab. Um einen teuren Flop zu vermeiden, lohnt sich vor dem Kauf die Überprüfung der eigenen Wohnung.

Auch grössere Schmutzstücke locker weggesaugt

Von der Saugleistung her überzeugen beide Typen – falls der Boden schön eben und glatt ist. Parkett ohne Ritzen, Laminat-, Linol- und Plattenböden saugen Trisa Robo Clean und Testsieger LG Hom-bot am saubersten. Nur Philips fällt in diesem Punkt etwas ab.

Gröberen Schmutz (im Test: Hundekroketten) räumen 4 der 6 Helferlein sogar so gut weg, dass sie die Bestnote bekommen: Philips HomeRun, Trisa Robo Clean, Samsung Navibot SR 8855 und Primotecq Mambo.

Lausige Test-Resultate beim Saugen auf Teppich

Dank der kleinen rotierenden Besen ist auch das Resultat entlang von Rändern und Wänden meist im grünen Bereich. Nur die Roboter von Philips und Samsung nahmen die Schmutzmischung bei dieser Prüfung nicht gut auf.

Niederschmetternd hingegen ist die Bilanz auf Teppichböden. Philips HomeRun löst diese Aufgabe noch am besten – und erhält dafür gerade mal Schulnote 2,6! LG Hom-bot und I-Robot Roomba 770 braucht man schon gar nicht auf die Reise schicken, so schlecht saugen sie auf Teppich (Note 1,6).

Testsieger LG bei der Navigation am besten

Nicht verwunderlich deshalb, dass die Geräte auch beim Saugen aus Ritzen versagten. Auch hier reicht die Saugkraft nicht aus.

Das zweite wichtige Kriterium im Test war die Navigation. Denn eine gute Saugleistung nützt nur, wenn der Staubsauger-Roboter auch die ganze Fläche abdeckt. Die guten Noten in diesem Kriterium verhalfen LG Hom-bot zur besten Gesamtnote.

Der Hom-bot, der teuerste Roboter im Test, kommt mit Schwellen und Läufern ganz passabel zurecht, fährt nicht zu heftig in Gegenstände und reinigt schnell.

Mit oder ohne Kamera: Alle saugen im Test fast die ganze Fläche

Alle Roboter schafften es, den grössten Teil der Test-fläche zu saugen. Die Staubsauger mit Kamera haben hier ein kleines Minus. Wegen des systematischen Saugens in geraden Bahnen kann die Ecke hinter einer Vase für den Sauger zum blinden Fleck werden.

Die «chaotisch» navigierenden Geräte ohne Kamera hingegen können früher oder später «zufälligerweise» auch schräg hinter ein solches Hindernis fahren. Nur kann es lange dauern, bis sie den Weg in die Ecke finden – und auch wieder heraus.

Obwohl mit Kamera ausgerüstet, hat der Philips-Sauger im Punkt Abdeckung am besten abgeschnitten. Das ist auch ein Zeichen, dass die Kamera kein entscheidendes Kriterium für den Kaufentscheid ist.

Hindernisse wie Kabel, Schwellen, Verstrebungen von Möbeln oder Läufer mögen Staubsauger-Roboter nicht besonders. Am besten kommt I-Robot Roomba mit Hindernissen zurecht.

I-Robot Roomba 770: Gesamturteil «ungenügend»

Weil der Pionier der Staubsauger-Roboter aber zu ungestüm in Hindernisse fährt, müssen heikle Gegenstände vor dem Saugen unbedingt weggestellt werden.

Wegen weiterer schwacher Resultate wie der mageren Saugleistung schneidet I-Robot Roomba auch im Gesamturteil «ungenügend» ab.

Der Schweizer Importeur iRobotics ist überrascht und verweist auf Tests, in denen I-Robot bei der Reini-gungsleistung besser abgeschnitten hat. Auch ist iRobotics nicht mit der Kritik einverstanden, I-Robot Roomba fahre zu ruppig in Gegenstände: «Grössere Hindernisse werden durch die Sensoren erkannt, der Roomba bremst vor dem Hindernis ab.»

Primotecq Mambo von Fust ist ein Energieschlucker

Deutlich schlechter als I-Robot Roomba 770 und klar «ungenügend» schneidet Primotecq Mambo ab. Der grösste Schwachpunkt ist der Energieverbrauch.

Kein anderer Sauger kommt mit einer Batterieladung so wenig weit wie Mambo, der Standby-Verbrauch gehört zu den grössten, und der Stromverbrauch pro gesaugtem Quadratmeter ist höher als bei jedem anderen Gerät.

Fust betont «das gute Preis-Leistungsverhältnis» des Staubsaugers. Man wolle aber die Testresultate für Verbesserungen und zukünftige Bestellungen einfliessen lassen.

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