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Tampons und Binden: Nicht alle halten dicht
Aus Kassensturz vom 08.03.2005.
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Kassensturz-Tests Tampons und Binden: Nicht alle halten dicht

Kassensturz und K-Tipp haben Tampons und Binden getestet. Sechs von zwölf Produkten kommen nicht über ein ''genügend'' hinaus.

Hygieneartikel sind ein gutes Geschäft: Jedes Jahr kaufen Schweizerinnen für rund 120 Millionen Franken Binden, Slipeinlagen und Tampons. Kassensturz und K-Tipp haben sechs ultradünne Binden und sechs Tampons mit und ohne Applikatoren einem Härtetest unterzogen.

Die Kriterien: Saugfähigkeit, Sicherheit, Handhabung und Komfort. Getestet wurde im französischen Labor ATS.

Tampons:

Bei den sechs Tampons verglich das Labor die gemessene Saugfähigkeit mit den Angaben der Hersteller. Tampons sollen nicht zu saugfähig sein, damit die Konsumentin sie regelmässig wechselt. Weitere Testkriterien: die Reissfestigkeit und die Länge des Rückholschnürchens sowie die Zusammensetzung der Tampons. Lösen sich nämlich Fasern und bleiben diese in der Scheide zurück, kann es zu Infektionen kommen. In allen Punkten sehr gut abgeschnitten hat Tampax Regular mit Applikator. Die teuersten Tampons im Test, gekauft bei der Migros, sind auch die besten. Gut sind o.b. normal, gekauft bei Coop und die billigsten Tampons im Test, Linda normal, die Eigenmarke von Coop. Nur ein «genügend» gibts für Molfina normal von der Migros. Kritikpunkt: Der Tampon dehnt sich beim Aufsaugen zu stark aus für einen Tampon der Kategorie «normal».

Ein «ungenügend» erhält Camelia normal, gekauft bei Carrefour. Die Saugfähigkeit sei mangelhaft. Hersteller Kimberly-Clark schreibt: «Die Camelia-Produkte werden in Anwenderstudien getestet und schneiden bei den Konsumentinnen sehr gut ab.» Beim Tampon mit Applikator von o.b. kritisiert das Labor die Form: Da ein Tampon mit Applikator tiefer eingeführt werde, müsse er eine andere Form haben. Deshalb auch hier ein «ungenügend». Johnson und Johnson schreibt: «Die Einführtiefe eines o.b. mit Applikator ist identisch mit der Einführtiefe eines o.b. ohne Applikator. Beide Produkte absorbieren die gleiche Menge Flüssigkeit und dehnen sich auf die gleiche Weise aus.»

Binden: An Puppen, die konstant Flüssigkeit abgeben, mass das Labor, wie schnell die Binden das Blut aufsaugen und es zurückhalten. Ein weiteres Kriterium war der Tragkomfort. Dieser hängt vom Material der Bindenoberfläche ab: Je nachdem, wie gut das Blut ins Innere der Binde geleitet wird, fühlt sich die Binde trockener oder feuchter an. Bewertet wurden auch die Klebstreifen: Klebt die Binde schlecht, rutscht sie ab, klebt sie zu fest, kann sie beim Wegreissen die Unterwäsche beschädigen. Gut abgeschnitten haben Women Ultra, die Eigenmarke von Carrefour, Alena Ultra, gekauft bei Estorel und Linda Ultra, die Eigenmarke von Coop. Ein «genügend» gibt es für Always Ultra, gekauft bei Carrefour. Das Labor kritisiert mangelnde Atmungsaktivität und dass sich die Binde feucht anfühlt. Ebenfalls bloss «genügend» erhält die teuerste Binde im Test, Camelia Ultra, gekauft bei Carrefour: Auch sie fühlt sich feucht an und ist zu wenig atmungsaktiv. Ein «ungenügend» gibts für Molfina Ultra, die billigste Binde im Test. Sie ist zwar angenehm zu tragen, wurde aber wegen mangelhafter Saugfähigkeit in der Nacht abgewertet. Die Migros kritisiert am Test, dass Tages- und Nachtbinden miteinander verglichen wurden. «Bei Molfina Ultra handelt es sich natürlich eher um eine Tagesbinde mit einer körpergerechten Passform, die sehr bequem ist. Wir haben in unserem Sortiment natürlich auch eine spezielle Nachtbinde, die sehr saugfähig ist», sagt Pressesprecherin Monika Weibel.

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