Der TCS hat für «Kassensturz» sieben der populärsten Elektro-Roller bis 20km/h getestet. Diese Trendgefährte sind online, bei Fachgeschäften oder in Baumärkten erhältlich und kosten zwischen 2300 und 3800 Franken.
Testtabelle
Die TCS-Experten haben auf dem Prüfstand das Ladeverhalten, die Belastbarkeit des Motors während 30 Minuten und die Spitzengeschwindigkeit getestet. Dabei fiel auf, dass drei der sieben getesteten E-Roller die gesetzlich vorgeschriebene Maximalgeschwindigkeit überschritten: 23-25km/h statt 20km/h. Zurzeit ist das Illegal, sagt TCS Projektleiter Stefan Eichenberger: «Im Moment ist jedoch ein Vorstoss im Parlament hängig, der vorsieht, dass eine Harmonisierung mit dem europäischen Gesetz angestrebt wird. Das heisst, dass bei einer Verordnungsänderung in absehbarer Zeit auch in der Schweiz 25km/h als Limite gelten würden.»
Service:
Bauqualität als Nachhaltigkeits-Frage
Im TCS-Testcenter bei Thun nahmen die Experten die Bauqualität der E-Roller unter die Lupe. Sie fanden neben allerhand Nützlichem, wie Wegfahrsperren oder mit Sicherungen geschützte Batterien, viele grössere und kleinere Mängel: Schlecht montierte Fahrgestelle, fummeligen Batterie-Einbau, mitdrehende Pedalen oder unhandliche Schalter. Allgemein seien die E-Roller eher von billiger Qualität, sagt Stefan Eichenberger und präzisiert: «Ich denke, das ist weniger ein Sicherheitsthema als ein Nachhaltigkeitsthema: Wie lange leben die Gefährte dann wirklich, damit sie dann entsprechend Kilometer machen können?»
Unterschiedlich gute Fahreigenschaften
Auf dem Slalomkurs wurde die Spreu vom Weizen getrennt in Sachen Handling. Hier gab es grosse Unterschiede: Modelle im Vespa-Design hatten typischerweise die Nase vorn und tänzelten regelrecht durch den Parcours, während sich Modelle im Chopper-Design schwerfällig durch die Hindernisse pflügten. Da lohnt sich vor dem Kauf eine Probefahrt.
Testresultate im Überblick
Erstaunlich gute Bremsen und langer Schnauf
Positiv überrascht wurden die Tester bei den Kriterien Bremsvermögen und Reichweite. Alle Fahrzeuge hatten gut dimensionierte Bremsen, welche sie auf kurzer Strecke zum Stillstand brachten. Heikel: Je nach Höhe des Schwerpunkts hoben bei manchen Modellen bei der Bremsung die Hinterräder ab.
Beim Reichweitentest hielten alle Elektro-Roller, was sie versprachen oder übertrafen ihre Versprechen. Versprochen wurden Reichweiten von 50 bis 80 Kilometern, in Realität erreichten sie 60 bis 115 Kilometer. Das ist für Kurzstrecken-Gefährte also gut alltagstauglich.