Medienberichte rund um den Abgasskandal bei VW haben viele Autokäufer verunsichert: Wie viel Kraftstoff verbraucht ein Neuwagen nun wirklich? Ist es günstiger, die Benzinversion oder die Dieselversion eines bestimmten Models zu kaufen?
Denn eigentlich gilt: Diesel-betriebene Wagen sind in der Anschaffung teurer, verbrauchen aber danach weniger Kraftstoff und werden somit langfristig günstiger. Doch diese Faustregel ist mit den geschummelten Verbrauchszahlen und den tiefen Kraftstoffpreisen ins Wanken geraten.
Das deutsche Magazin Auto Bild wollte es genau wissen: Es hat von 16 Automodellen im Strassenverkehr den Verbrauch jeweils einer Dieselversion und einer Benzinversion getestet. Das Resultat ist ausgeglichen.
Die Testkriterien
- Sport-Verbrauch: 54 km auf der Autobahn, davon 20 km mit Vollgas.
- Test-Verbrauch: 155 km-Testrunde von Auto Bild
- Spar-Verbrauch: 101 km Stadt & Land mit wenig Gas.
In einem ersten Teil wurden acht Modelle getestet:
BMW X1 xDrive 25
Sieger: Der Diesel. (Diesel ist billiger ab 5883 km/Jahr)
Mazda CX-3 Skyactiv
Sieger: Der Diesel. (Diesel ist billiger ab 9160 km/Jahr)
Mercrdes A 180d Blue Efficiency Edition
Sieger: Der Benziner. (Diesel ist billiger ab 20'185 km/Jahr)
Mercedes GLC 250
Sieger: Der Diesel. (Diesel ist billiger ab dem 1. km/Jahr)
Opel Astra
Sieger: Der Benziner. (Diesel ist billiger ab 15'527 km/Jahr)
Renault Espace
Sieger: Der Diesel. (Diesel ist billiger ab 408 km/Jahr)
Skoda Superb
Sieger: Der Benziner. (Diesel ist billiger ab 24'000 km/Jahr)
VW Touran
Sieger: Der Benziner. (Diesel ist billiger ab 27'878 km/Jahr)
Der Test mit ausführlicher Kraftstoffverbrauchs-Tabelle kann kostenpflichtig bezogen werden bei autobild.de. Benzin-/ Diesel-Preise vom 01. Januar 2016. Quelle: «Auto Bild», Ausgabe 02/2016.
Im Duell zwischen den zwei Kraftstoffarten ergab sich somit mit 4:4 ein Unentschieden. Trotz der günstigen Kraftstoffpreise konnten die Dieseler nicht mehr Punkte machen. Gemäss Auto Bild liegt das daran, dass auch die Benziner in den letzten Jahren markant sparsamer geworden sind.
In einem zweiten Teil folgen weitere acht Modelle (Ausgabe 03.2016): Seat Ibiza, Peugeot 308 SW, Toyota Auris, Honda HR-V, VW Passat Variant, Audi Q3, Nissan Qashqai und VW Caddy.
Auch Schweizer Benzinverbrauchs-Zahlen sind unrealistisch
«Kassensturz» zeigte letzten Oktober: Auch Schweizer Autofahrer können sich nicht auf Hersteller-Angaben zum Benzinverbrauch verlassen. Gehandelt wird jedoch in der USA: Dort macht der Konsumentenschutz mit Klagen Druck. In den Vereinigten Staaten zwingt der Staat die Autobranche schon heute zu realistischen Verbrauchsangaben.