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Testsieger Ananas im Test: Pestizide in fast jeder Frucht

Laboranalysen zeigen: Fast jede Ananas in Schweizer Läden ist mit Rückständen von Spritzmitteln belastet.

Im Auftrag des welschen Konsumentenmagazins A Bon Entendeur prüfte das Kantonslabor Genf 14 frische Ananas, eingekauft in der Westschweiz. Das Labor suchte nach Pestiziden und Schwermetallen wie zum Beispiel Cadmium. Dieses Schwermetall ist auch in geringen Mengen giftig und reichert sich im Menschen an.

Besonders bedenklich sind die Messresultate von zwei Produkten. Die Max Havelaar Ananas von Manor. Sie enthielt viel Cadmium. Nur ganz knapp unter dem Grenzwert. Ebenfalls bedenklich das Resultat der Kamerun-Ananas aus dem Globus.

Hier kritisiert Patrick Edder, Genfer Kantonschemiker, ein ganz besonders giftiges Pestizid: «Profenofos ist ein Insektizid, das viel giftiger ist, als andere Produkte. Ähnlich wie Kampfgas greift es das zentrale Nervensystem des Menschen an. Die Normen sind sehr streng, und diese Ananas überschreitet den Toleranzwert für dieses Insektizid.»

In zehn Ananas fand das Labor verschiedene Pestizid-Rückstände. Sie befinden sich alle unter den gesetzlichen Toleranzwerten. Zwei verschiedene Pestizide fand das Labor in den Ananas aus Costa Rica von Globus und Carrefour, zwei Pestizide auch in der Max Havelaar Ananas von Coop und der Manor-Ananas aus Ghana.

Spuren von drei Pestiziden, aber ebenfalls kein Cadmium

befanden sich in den Ananas von Carrefour, Migros und Coop. Die Tatsache, dass in fast allen Ananas Rückstände von Pestiziden gefunden wurden, ist für François Meienberg, von der Erklärung von Bern, kein Zufall: «Über den ganzen Lebenszyklus einer Ananas hinweg, wird Chemie eingesetzt.

Das beginnt bereits bei den Schösslingen - sie werden noch vor der Einpflanzung in ein Insektizid getaucht.» Gespritzt wird während der ganzen Lebensdauer, sogar noch nach der Ernte, damit die Felder wieder bereit sind, für die nächste Aussaat.

In mehreren Ananas fand das Labor zusätzlich noch Spuren des Schwermetalls Cadmium. Pestizid- und Cadmium-Rückstände stellte das Labor in der Ananas aus Costa Rica von Coop-City fest. Ähnliche Werte auch bei der Del Monte-Ananas aus der Migros und der Ananas vom Denner, deren Herkunft nicht bekannt ist. Auch diese Produkte werden vom Kantonschemiker als nicht gesundheitsgefährdend eingestuft.

Dass es aber auch ganz ohne Gift geht, beweisen die Ananas Fruit d'or aus Benin, gekauft bei Manor und die Ananas aus der Elfenbeinküste, gekauft im Westschweizer Supermarkt Casino.

Max Havelaar betont, sie würden die Kontrollen ihrer Ananas noch verschärfen. Globus schreibt, die getestete Ananas könne man nur in der Westschweiz kaufen, und sie hätten diesen Produzenten nun von der Liste gestrichen.

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