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Auskunftsdienste im Test: So teuer sind die Nachfolger
Aus Kassensturz vom 09.01.2007.
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Testsieger Auskunftsdienste im Test: So teuer sind die Nachfolger

Seit Anfang Jahr erteilt das ''Hundertelfi''keine Auskunft mehr. Stattdessen buhlen mehrere Auskunftsdienste um Kunden. Kassensturz wollte von allen die gleichen Telefonauskünfte. Ergebnis: Grosse Unterschiede bei den Anbietern. Viele sind teuer, langsam und manchmal sogar ratlos.

Während Jahren konnte die Swisscom vom 111 Monopol profitieren. Dieser Vorteil ist nun vorbei. Seit Anfang des Jahres ist das "Hundertelfi ausser Betrieb. Für telefonische Auskunftsdienste existieren jetzt mehrere Nummern. Sie sind alle vierstellig und beginnen mit 18.

Die neue Auskunftsnummer der Swisscom ist 1811. Das Bakom hat weitere 16 Nummern bereits verteilt. Die schärfste Konkurrentin der Swisscom ist die 1818, die Auskunft AG. Die Werbekampagne zur Bekanntmachung der 1818, unter anderem mit Zwillingsbrüdern auf Skiern, liess sich die Firma gegen eine Million Franken kosten. Hinter der Firma steckt die amerikanische InfoNXX-Gruppe - das weltweit grösste Auskunftsunternehmen.

Kassensturz wollte wissen, was die neuen Auskunftsdienste taugen. Der Kundendienst des Schweizer Fernsehens führte den Test durch. Die Testerinnen riefen alle Auskunftsdienste an.

Die Aufgaben: Kassensturz verlangte drei neu eingetragene Telefonnummern, drei Firmenadressen und eine Nummer in Deutschland. Auch in französisch und italienisch. Insgesamt wurde jeder Anbieter 11 Mal angerufen. Wie lange dauern die Gespäche. Stimmen die Auskünfte? Was kosten sie? Die Unterschiede sind erstaunlich.

Zu meiden ist die Nummer 1898. Hier nimmt keine Mitarbeiterin ab, sondern es ertönt ein Tonbandgerät, welches auf momentane technische Probleme verweist. Diese Ansage kostet Fr. 2.30. Null Treffer bei elf Anfragen. Kein Kommentar vom Anbieter.

Auch die Nummer 1800 schneidet schlecht ab. Im Schnitt kostete eine Auskunft unglaubliche Fr. 6.20. Damit nicht genug. Nur drei von elf Anfragen kann der Dienst beantworten. Der Anbieter sagt am Telefon, er sei über das Resultat entsetzt.

Schon besser, aber immer noch ungenügend: Die Auskunftnummer 1819. Durchschnittlicher Preis pro Auskunft: Fr. 2.75. Nur sechs von elf Anfragen beantwortet. Drei mal landete die Testerin minutenlang auf der zahlungspflichtigen Warteschlaufe. Der Betreiber Digicall schreibt: Er befinde sich noch in der Aufbauphase und habe die Nachfrage unterschätzt.

Auch ungenügend: 1899 von Sunrise: Der durchschnittliche Preis 1.95 Franken. Insgesamt nur sieben richtige Auskünfte.

Folgende Nummern sind genügend: 1822. Preis pro Auskunft: Fr. 2.28. Kurze Gesprächsdauer. Immerhin neun Treffer. Negativ: Der Anbieter hatte technische Probleme bei der Auslandauskunft. Ebenfalls genügend mit neun Treffern: 1802 von Tele 2. Sehr günstig und schnell.

Ärgerlich: Der Gebührenticker zählt schon beim Rufton. Tele 2 sagt, sie habe dies jetzt korrigiert. Auskunftsnummer 1801: Eine Auskunft kostet durchschnittlich nur Fr. 1.79. Eine Inlandnummer und eine internationale Nummer wurden nicht gefunden.

Nur vier Auskunftsdienste können alle Telefonnummern herausfinden. Gut: die 1811 der Swisscom. Im Schnitt kostet eine Auskunft Fr. 2.45. Auffällig: Die Internationalen Auskünfte sind teuer.

Ebenfalls alle richtig, aber günstiger, die Nummer 1889. Auf dem zweiten Platz: die Auskunftsnummer 1850. Durchschnittliche Kosten pro Anruf: Fr. 1.99.

Testsieger ist die Nummer 1818 mit durschschnittlich Fr. 1.87 pro Anruf. Für den Kunden scheint sich der Wettbewerb unter den Auskunftsdiensten auszuzahlen.

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