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Geld Auch Schweizer von Datenklau betroffen

Hacker haben die Daten von bis zu 100 Millionen Kreditkarten gestohlen. Ziel des Hackerangriffs in der Weihnachtszeit waren grosse US-Detailhändler. Recherchen von «Espresso» zeigen: Betroffen sind auch einige Hundert Schweizer.

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Kreditkarten in den USA gehackt: Auch Schweizer betroffen
aus Espresso vom 15.01.2014. Bild: Colourbox
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Die Kreditkarten-Herausgeberin Viseca bestätigt, dass in der fraglichen Zeit rund 500 ihrer eine Million Kunden mit ihrer Karte bei US-Detailhändlern eingekauft haben. «Diese Karten gelten als potenziell gefährdet», sagt Viseca-Sprecherin Nadine Geissbühler.

Um Missbräuche zu verhindern, habe man spezielle Sicherheitsmassnahmen getroffen. Die betroffenen Kunden würden zudem bei verdächtigen Transaktionen informiert.

Von den gut eine Million Kunden des Kreditkarten-Unternehmens Swisscard sind ebenfalls einige Hundert vom Hackerangriff in den USA direkt betroffen. Laut Swisscard-Sprecher Urs Knapp wurden bereits Massnahmen ergriffen, um diese Kunden zu schützen: «Wir haben entweder Verarbeitungssysteme angepasst oder Karten ersetzt.»

Kein finanzielles Risiko für betroffene Kunden

Beide Kreditkarten-Unternehmen empfehlen ihren Kunden, die Monatsabrechnung genau zu kontrollieren und Unregelmässigkeiten innerhalb von 30 Tagen zu melden.

Schweizer, die in der Vorweihnachtszeit in den USA waren, sollten dies besonders gewissenhaft tun. Wer diese Pflichten einhalte, riskiere auch bei einem Missbrauch keinen finanziellen Schaden, versichern Viseca und Swisscard. Den Schaden übernehme dann die Herausgeberin.

Bekannt ist bis jetzt, dass die Hacker Millionen von Kreditkarten-Daten beim US-Detailhändler Target und bei der US-Modekette Neiman Marcus gestohlen haben. Analysten vermuten, dass noch weitere Firmen betroffen sind.

Veraltete Technologie in den USA

Von betroffenen Schweizer Kreditkarten-Kunden können die Hacker den Namen, die Kartennummer, das Ausstellungs- und Ablaufdatum der Karte, sowie die Prüfziffer CVC 1 gestohlen haben. Diese ist nicht identisch mit der Ziffer CVC 2 auf der Rückseite der Karte. Mit diesen Daten können laut Viseca keine Zahlungen im Internet getätigt werden.

Dass die Hacker Unternehmen in der USA angegriffen haben, ist kein Zufall: Dort laufen die meisten Zahlungen noch über den Magnetstreifen auf der Kreditkarte. Dies ist ein veraltetes System. In der Schweiz und im übrigen Europa laufen die Zahlungen dagegen über einen Chip und einen PIN-Code.

Schweizer Kreditkarten haben aber dennoch einen Magnetstreifen, damit auch Zahlungen in den USA möglich sind. Dies macht sie dort ebenfalls anfällig für Hackerangriffe. Auf dem Magnetstreifen sind aber nur die oben erwähnten Daten gespeichert, also kein Pin-Code.

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