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Geoblocking: Banken sperren die Maestro-Karten ihrer Kunden
Aus Espresso vom 23.07.2014. Bild: Keystone
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Geld Geoblocking: Banken sperren die Maestro-Karten ihrer Kunden

Wer seine Ferien ausserhalb von Europa verbringt, muss damit rechnen, dass er dort seine Maestro-Karte nicht gebrauchen kann. Aus Sicherheitsgründen sperren gewisse Banken die Karten ihrer Kunden im Ausland automatisch.

«Tarjeta bloqueada» – «Card is locked» – «Karte gesperrt». So könnte es beispielsweise auf einem Bezahlterminal mitten in einem Restaurant in Mexiko stehen. Je nach Bank funktioniert in diesem Land Ihre Maestro-Karte nicht. Das ist Absicht der Banken. Sie wollen ihre Kunden vor Datendiebstahl schützen und sperren die Maestro-Karten automatisch für gewisse Länder. Wer das nicht weiss, kann in unangenehme Situationen geraten.

Absichtliche Sperre

Datendiebstahl ist in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Banken gerückt. Schuld sind die Magnetstreifen auf der Karte. Zwar wurden diese in den europäischen Ländern mittlerweile durch einen sicheren Mikrochip ersetzt. Solange Länder wie die USA oder Russland aber noch auf diese Technik setzen, bleibt der Magnetstreifen auf der Karte.

Manipulierte Geldautomaten

Diebe haben allerdings vor einigen Jahren eine Möglichkeit gefunden, die Daten auf dem Magnetstreifen zu kopieren. Dafür manipulieren sie Geldautomaten. Teile wie beispielsweise der Kartenschlitz werden nachgebaut und mit einer speziellen Technik versehen, die beim durchstossen der Karte die Daten des Magnetstreifens aufnimmt - und je nach dem auch gleich an einen Computer versenden kann. Gleichzeitig filmt eine versteckte Kamera oberhalb des Spiegels, welche Zahlen der Kunde im Tastenfeld eintippt. Dieser Datenklau nennt sich «Skimming».

Banken handhaben Kartensperre unterschiedlich

Die Diebe übermitteln die Daten oft umgehend ins Ausland, da ihnen diese zwei Angaben in der Schweiz nichts nützen. Für einen Bargeldbezug wird hier neben dem Magnetstreifen und dem Pin auch der kopiergeschützte Chip gebraucht. In diversen aussereuropäischen Ländern wie den USA, Russland oder Mexiko reichen jedoch nach wie vor der Magnetstreifen und der Zahlencode für den Bargeldbezug.

Um Missbrauch zu verhindern, werden von Banken bei aktiver «Geoblocking»-Funktion gewisse Länder automatisch gesperrt, zum Beispiel bei der Credit Suisse. Hier muss der Kunde vor den Ferien in diesen Ländern den Geldbezug «entsperren». Bei anderen Banken wie der UBS können Kunden die Aktivierung der «Geoblocking»-Funktion verlangen, um sich vor Betrug zu schützen. Eine Übersicht über die Handhabung bei den Banken finden Sie hier.

Was tun bei Blockierung?

Wer erst im Ausland merkt, dass seine Karte in diesem Land gar nicht funktioniert, der kann sie via Hotline der Bank freischalten lassen. Achtung: 0800-Nummern sind im Ausland kostenpflichtig!

Einzelne Banken bieten auch ein selbständiges Freischalten übers Internet an.

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