Postfinance-Kunden müssen nun doch nicht akzeptieren, dass ihr Zahlungsverkehr gegen ihren Willen ausgewertet wird. Auf Druck des Konsumentenmagazins «Espresso», der Kundinnen und Kunden und des Eidgenössischen Datenschützers gewährt die Postfinance ihren Kunden die Wahlmöglichkeit, ob Personendaten zu Marketingzwecken analysiert werden können.
Konkret geht es um das ab Frühling 2015 geplante Schnäppchenportal der Post-Tochter. Bislang hatten Kunden keine Wahl: Sie mussten den neuen Geschäftsbedingungen bis zum 12. Oktober zustimmen und sich gleichzeitig an der Teilnahme am Portal verpflichten, um das E-Banking der Postfinance weiterhin nutzen zu können.
Jetzt krebst die Postfinance zurück und bietet eine kundenfreundlichere Widerspruchsmöglichkeit. Kunden können explizit auf die Analyse von Personendaten zu Werbezwecken und damit auf Angebote von Dritten verzichten, wie es in einer Mitteilung des Datenschützers heisst.
Frühere Beiträge zum Thema:
Auf Anfrage des Konsumentenmagazins «Espresso» von Radio SRF 1 denkt Postfinance-Sprecher Johannes Möri nicht, dass die Bank bei ihren Überlegungen die Sensibilität des Datenschutzes vernachlässigt hat: «Ich glaube nicht, dass wir die Situation unterschätzt haben.»
Die grosse Mehrheit habe die allgemeinen Geschäftsbedingungen ja bereits angenommen, rechtfertigt sich Möri – vergisst dabei aber, dass bis anhin dem Kunden nichts anderes übrig blieb. «Wir nehmen jedoch unsere Kunden sehr ernst und wollen jenen, die die AGB noch nicht akzeptiert haben, die Wahlmöglichkeit bieten.»