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Die Schweiz setzt noch auf Nötli und Münz
Aus Espresso vom 21.04.2015. Bild: ZVG
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Geld Schweizer zahlen immer noch lieber mit Bargeld

Die Kreditkarte und das Smartphone haben in Schweden das Portemonnaie schon weitgehend verdrängt. Der Staat unterstützt den Wandel in eine bargeldlose Gesellschaft. Die Schweiz ist davon noch weit entfernt.

Das Ziel der schwedischen Regierung ist, in den nächsten 15 Jahren ganz aus dem Bargeld auszusteigen. In Schweden ist heute fünf Mal weniger Bargeld im Umlauf als vor zehn Jahren.

Risiko beim kontaktlos Zahlen

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Ohne Pincode und Unterschrift: Die meisten Kreditkarten haben heute die Kontaktlos-Funktion. Das System sei sicher, erklären Kreditkartenfirmen. «Kassensturz» zeigt: Ein Dieb machte mit einer gestohlenen Karte ungehindert über ein Dutzend Einkäufe.

Heute, 21:05 Uhr SRF 1

SRF-Nordeuropa-Korrespondent Bruno Kaufmann nennt Beispiele aus dem schwedischen Alltag: «Für den Besuch eines öffentlichen WCs in einem abgelegenen Bahnhof muss ein kostenpflichtiger SMS-Code bestellt werden.

Die Kollekte in der Kirche wird per elektronischen Zahlungsterminal entgegengenommen, nicht mehr mit einem Opfersäckchen. Sogar das Sackgeld für die Kinder wird in Schweden ganz selbstverständlich elektronisch ausbezahlt.»

Bargeldlose Schweiz? Noch lange nicht

Zwar steigt der Anteil des Kartengelds gegenüber dem Bargeld auch in der Schweiz ständig an. Von Zuständen wie in Schweden sind wir aber noch weit entfernt. Ein paar Zahlen dazu:

60 Prozent beträgt der Anteil an Bargeld in der Schweiz. 1990 war es noch 90 Prozent.

2.5 Milliarden Mal wird an Verkaufsstellen in der Schweiz pro Jahr mit Bargeld bezahlt und 183 Millionen Mal mit einer Debit/Kreditkarte.

2.5 Milliarden So viele Franken kostet das Bargeld jährlich. (Produktion, Transport, Aufbewahrung, Bewachung, Versicherung etc.)

Rund 6000 Bank-Automaten gibt es in der Schweiz. Sie haben sich in den 1980er Jahren durchgesetzt. Erste Versuche gab es schon früher.

40 Rappen kostet eine Bargeldtransaktion

36 Rappen kostet eine Debit-Transaktion

1000 Die Schweizer Tausendernote ist die wertvollste Banknote der Welt. Dies, nachdem die Zentralbank von Singapur die Herausgabe des 10‘000-Singapur-Dollarscheins (CHF 7200) stoppte. Nachbarländer verlangten diesen Schritt wegen der Angst, dass diese wertvolle Banknote gerne für die Geldwäscherei verwendet wird.

36 Millionen Tausendernoten werden von Schweizern zuhause gebunkert. Weil die Banken keine Zinsen mehr bezahlen und weil seit der Bankenkrise viele Bürger den Tresor zuhause entdeckt haben.

(Quellen: Studie Uni SG/HTW Chur, SRF3 «Input», Handelszeitung, Internet)

Der erste Bankomat in der Schweiz

Im Jahr 1967 berichtete das Schweizer Fernsehen über den ersten Automaten, der an der Bahnhofstrasse automatisch Geld ausgab.

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