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Konsum Denner-Kapseln passen nach wie vor

Nespresso geht mit Haken und Ösen gegen Konkurrenten vor. Neuere Nespresso-Maschinen sind so gebaut, dass Kaffee-Kapseln anderer Hersteller nicht mehr in die Geräte passen. Jetzt gibt Denner Entwarnung. Die Kapseln des Discounters sind offenbar nicht betroffen.

Im Kampf gegen seine Konkurrenten wird Nespresso erfinderisch. Nespresso-Maschinen machen neuerdings die Produkte anderer Anbieter gleich selbst unbrauchbar, wie die Westschweizer Zeitung «Le Temps» berichtet: Nespresso habe seine neueren Geräte mit Häkchen aufgerüstet, die dafür sorgen, dass sich die Kunststoff-Kapseln von Konkurrenten im Gehäuse der Maschine verkeilen.

Nespresso-Mitbewerberin Denner bestätigt gegenüber «Kassensturz», dass Nespresso seit Frühling 2010 solche Haken in die Brühkammer von Kaffeemaschinen einbaut - auch in das neue Modell «Pixie», das ab April in der Schweiz erhältlich ist. Nach ersten Tests gibt Denner nun aber Entwarnung: «Die Denner-Kapseln funktionieren auch in den neuen Modellen bestens», sagt Denner-Mediensprecherin Nicole Schöwel.

Abwehr von Konkurrenzprodukten

Nespresso beteuert gegenüber «Le Temps», die Haken seien keine Abwehrmassnahme gegen fremde Kapseln, sondern eine «Innovation», die eine «Schwäche im Nespresso-System» korrigiere. Denner widerspricht: Die Haken seien ein Versuch, Konkurrenzprodukte vom Markt fernzuhalten.

Davon ist ein anderer Mitbewerber betroffen. Die Kapseln der Westschweizer Firma ECC sind in den umgerüsteten Nespresso-Maschinen nicht mehr brauchbar. ECC hat sich deswegen bei der Wettbewerbskommission (Weko) über das Vorgehen von Nespresso beschwert. Die Weko betont aber, es laufe keine formelle Untersuchung. Die Weko sei bisher lediglich auf den Fall aufmerksam gemacht worden, habe aber nur wenige Informationen erhalten. Die Kapseln von ECC sind in der Schweiz noch nicht erhältlich.

Zu Ostern sind Denner-Kapseln lieferbar

Bisher hat die Migros-Tochter Denner als einzige eine günstige Alternative zu den Nespresso-Kapseln in der Schweiz verkauft. Nespresso hat zwar im Januar gegen Denner geklagt und damit vorübergehend die Produktion der Konkurrenz-Kapseln stoppen können. Aber erst kürzlich hat ein Gericht diesen Entscheid umgestossen. Denner darf die Kapseln, die eine Firma in Grono/TI herstellt, wieder verkaufen. Wegen des vorübergehenden Herstellungsverbots seien die Kapseln aber erst um Ostern wieder in den Gestellen, schreibt Denner.

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