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«Laurastar»: Jetzt lassen Kundinnen Dampf ab
Aus Kassensturz vom 23.06.2009.
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Konsum «Laurastar»: Jetzt lassen Kundinnen Dampf ab

Die Bügelstationen der Firma «Laurastar» sind zwar teuer, doch tausende von Kundinnen schwören auf gute Qualität, Kundenservice und kulante Reparatur – auch Jahre nach dem Kauf. Das war einmal. Heute lässt die Traditionsfirma treue Kunden hängen. Viele erboste Frauen haben sich gemeldet.

Graziella Mayer besitzt seit 1997 eine «Laurastar»-Bügelstation. Tausend Franken hat sie damals dafür ausgegeben. Mehrmals musste sie Teile zur Reparatur einschicken. Dies ging rasch und problemlos. Doch letzten Herbst weigert sich «Laurastar», das Bügeleisen zu reparieren. Sie darf ihr Gerät nicht einmal zur Prüfung einschicken. Begründung: Es ist über zehn Jahre alt. «Das finde ich total daneben», sagt Mayer. Sie sei wütend, weil sie so viel Geld für die Bügelstation bezahlt habe.

Problemlos geflickt

«Kassensturz» fährt ins Tessin und bringt das defekte Gerät der Firma Bluepoint Services. Luis Zegarra und sein Team reparierten für «Laurastar» Geräte – bis «Laurastar» den Kundendienst nach Ungarn auslagerte. Dann gründete Zegarra seine eigene Reparaturfirma. Luis Zegarra: «Wir glauben, wenn jemand ein so teures Gerät kauft, muss man es auch nach der Garantiezeit flicken. Unabhängig davon wie alt es ist.»

Für «Laurastar» ist diese Bügelstation nicht reparierbar. Doch der Mechaniker von Bluepoint flickt das Gerät von Graziella Mayer ohne Probleme. Er verfügt über sämtliche Ersatzteile und schickt es noch am gleichen Tag zurück. Der Preis: 205 Franken.

Auch Verena Berglas ist eine verärgerte «Laurastar»-Kundin. Vor acht Jahren kaufte sie sich für über 1000 Franken eine «Laurastar»-Bügelstation. Sie ist zufrieden mit ihrem Gerät, bis es plötzlich nicht mehr funktioniert. Am Kundentelefon wird ihr geraten, das Gerät einzuschicken. Dann wartet sie, wochenlang. Bis ihr vorab eine Pauschalrechnung von 299 Franken ins Haus flattert. Berglas: «Weil mein Gerät 8 Jahre alt ist.» Einen Tag später habe sie von «Laurastar» ein Paket erhalten: «Das war nicht mein Gerät, ich hatte ein grünes geschickt, aber ein rotes zurückerhalten.» Doch auch das angeblich neue Gerät funktioniert nicht: Verena Berglas lässt das Wasser aus dem Tank abfliessen und findet Kalkrückstände.

«Schweizer litten»

In Châtel-St-Denis ist der Schweizer Sitz der Firma «Laurastar». Dort werden die Geräte entwickelt und geprüft. «Kassensturz» will wissen, warum der Service in letzter Zeit so schlecht ist. Chef Jean Monney entschuldigt sich bei seinen Kundinnen: Vor zwei Jahren habe «Laurastar» den Kundendienst umstrukturiert. Das Zentrum für Reparaturen sei nun in Ungarn. «Das Ziel ist, für alle europäischen Kunden ein einziges Reparaturzentrum zu haben. Vor allem die Schweizer Kunden haben darunter gelitten. Wir bedauern das sehr. Da sind Fehler passiert, die wir korrigiert haben.»

Verena Berglas musste ihr Bügeleisen erneut einschicken. Immerhin erlässt ihr «Laurastar» nach Intervention des «Kassensturz» die Rechnung. «Laurastar» will den Kundendienst verbessern und prüft nun, Geräte neu bis zum Alter von zwölf statt zehn Jahren zu reparieren.

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