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Konsum Meteoriten im Online-Handel: Vorsicht!

Nach dem grossen Meteoriten-Einschlag in Russland floriert dort das Geschäft mit angeblichen Meteoriten-Splittern. Auch hier in der Schweiz gibt es einen solchen Handel. Wer sich auf ein solches Geschäft einlässt, riskiert jedoch betrogen zu werden, wie «Espresso»-Recherchen zeigen.

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Meteoriten im Online-Handel: Vorsicht!
aus Espresso vom 25.02.2013. Bild: hde
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Viele Neugierige, aber auch Sammler kaufen Meteoriten. Sie wollen einerseits etwas ganz Spezielles besitzen, anderseits ihre spezifische Sammlung mit einem aussergewöhnlichen neuen Stein ergänzen. Gemäss dem Mineralogen Klaus Mezger von der Universität Bern sollte man einen Meteoriten aber auf keinen Fall online kaufen: «Wir kaufen nur von Meteoritenhändlern, die wir kennen. Diese würden uns nichts Falsches andrehen. Bei Online-Angeboten ist zum Teil auch Schlacke dabei oder irgendetwas, was kein Meteorit ist. Beim Online-Kauf wäre ich sehr vorsichtig.»

Meteoriten erkennt man mit Magneten

Meteorit gefunden?

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Auch in der Schweiz lassen sich Meteoriten finden. Laut Gesetz sind sie Eigentum des entsprechenden Kantons und dürfen ohne Genehmigung nicht verkauft werden. Als Finder haben Sie jedoch Anspruch auf eine angemessene Entschädigung.

Es gibt zwar einen Test, den man als Laien machen kann, um einen Meteoriten zu identifizieren. Laut Klaus Metzger braucht man dafür lediglich einen Magneten: «99 Prozent der Meteoriten haben Eisenmetall drin und das gibt es auf der Erde fast nie. Deshalb kann man sie daran erkennen.» Trotzdem ist es die sicherste Variante, wenn man einem Experten den Meteoriten zeigt. Der Experte schneidet den Meteoriten auf und erkennt anhand von seiner Struktur, ob es sich um ein echtes Exemplar handelt.

Mond- und Mars-Meteoriten sind am wertvollsten

In einem zweiten Schritt kann der Experte eruieren, von wo der Meteorit genau kommt. Je nachdem ist er mehr oder weniger wertvoll. Klaus Metzger, Mineraloge: «Vor allem vom Mars ist er besonders wertvoll, weil wir uns dafür interessieren und es wenige davon gibt. Aktuell existieren 100 Mars-Meteoriten und 25 Mond-Meteoriten und 40'000 andere Meteoriten.»  Der Meteorit, welcher in Russland kürzlich durch seinen Aufprall für Furore sorgte, gehört zur letzten Sorte. Für Mineralogen wie Klaus Metzger von der Universität Bern ist er nicht besonders interessant. «Das ist so ein Standard-Gestein. Das ist gar nichts besonderes.»

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