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OnlinehandelPost will mehr Paketautomaten
Aus Espresso vom 24.03.2015. Bild: Keystone
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Konsum Onlinehandel: Post will mehr Paket-Automaten

Der wachsende Onlinehandel und der veränderte Alltag der Postkunden verlangen nach neuen Dienstleistungen der Schweizerischen Post. Seit November 2013 hat sie 30 Paketautomaten in Betrieb genommen. Und es werden immer mehr. Auch wenn der Feldversuch der SRF-Sendung «Espresso» nicht klappte.

«My Post 24» ist ein Projekt der Post, bei dem Pakete rund um die Uhr aufgegeben und abgeholt werden können. Für die containergrossen Automaten benötigt der Kunde ein Passwort und eine Kundennummer.

Das Ziel ist eine flächendeckende Versorgung mit solchen Automaten. Als Standorte werden gut besuchte Einkaufszentren und frequentierte Plätze in der Innenstadt gewählt.

Um diese Dienstleistung in Anspruch zu nehmen, braucht man ein Post-Login und einige Passwörter und Kundennummern. Der Versuch des Konsumentenmagazins «Espresso» von Radio SRF 1 scheiterte, wir konnten das Päckli nicht aus dem Kasten holen.

MyPost24 station
Legende: Hansjörg Hoffmann und Bernhard Bürki. SRF

«Falscher Code!», blaffte uns der Bildschirm an. Auch dem Mitarbeiter der Schweizerischen Post gelang es nicht auf Anhieb, den Päckliautomaten zu öffnen.

Viel mehr Pakete

Allerdings habe es bis jetzt kaum Kinderkrankheiten und Kunden-Reklamationen wegen der Technik gegeben. Die Post hält an ihrem Ziel einer flächendeckenden Versorgung mit solchen gelben Schliessfach-Kisten denn auch fest.

«Die Menschen kaufen immer mehr online ein. Das beschert uns einen rechten Mehraufwand», sagt Postsprecher Bernhard Bürki. Dieses Zusatzangebot ermögliche es den vielen Pendlern, ihre Paketpost flexibel abzuholen und aufzugeben.

Kundenalltag verändert sich

Das Schaltergeschäft erlebt einen dramatischen Einbruch: Minus 50 Prozent in den letzten 15 Jahren. Die Briefpost nimmt jedes Jahr um ca. zwei Prozent ab. Dafür nimmt die Zahl der transportierten Pakete jährlich um rund zwei Prozent zu.

Die Schweizerische Post müsse auf solche Zahlen reagieren, sagt Postsprecher Bernhard Bürki: «Wir müssen unsere Dienstleistungen nach den Kundenbedürfnissen ausrichten. Was nicht wirtschaftlich ist, muss überprüft-, neue Angebote wie My Post 24 ausprobiert werden.»

Gratis-Postfächer nur noch bei regem Gebrauch

Während die Nachfrage nach Paketautomaten steigt, verlieren andere Dienstleistungen wie die Postfächer zunehmend an Bedeutung. Viele der 2100 Postfachanlagen in der Schweiz werden kaum mehr benutzt. Die Anlagen, die mit weniger als 50 Prozent ausgelastet sind, werden systematisch überprüft und mit anderen Anlagen zusammengelegt.

Seit Anfang 2015 verschenkt die Post auch keine Postfächer mehr, sondern verlangt eine Mindestnutzung. Neu müssen Kunden mindestens fünf adressierte Briefsendungen pro Tag erhalten, sonst kostet ein solches Fach 240 Franken pro Jahr. Bestehende Inhaber eines Gratis-Postfachs werden aber nicht auf ihr Sendungsvolumen überprüft, verspricht die Post.

Und dort wo die Post von sich aus keine Hauszustellung mehr macht, bleibt ein solches Fach auch gratis, wenn die Hürde von fünf Briefen am Tag nicht erfüllt wird

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