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Konsum Reparatur-Treffs: Flicken statt wegwerfen

Es gibt einen Gegentrend zur Wegwerf-Gesellschaft: Reparatur-Cafés. Dort treffen sich Tüftler, Bastler und handwerkliche Laien, um gemeinsam defekte Geräte und Gegenstände wieder in Schuss zu bringen. Getragen werden diese Treffpunkte von Freiwilligen, die ihr Fachwissen zur Verfügung stellen.

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Reparatur-Treffs: Flicken statt wegwerfen
aus Espresso vom 22.11.2013. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 7 Minuten 20 Sekunden.

«Flick+Werk» in Zuchwil (SO) ist ein Beispiel für so ein Reparatur-Treff. Die Palette an Geräten und Gegenständen, welche dort zu neuem Leben erweckt werden, ist gross: alte Nähmaschinen, Wasserkocher, Plattenspieler, Haushaltgegenstände, Bilderrahmen usw.

«Unser Ziel ist, dass weniger weggeworfen und stattdessen geflickt wird», sagt Heinz Bätscher, Präsident des Vereins «Flick+Werk».

Fachleute unterstützen die Laien

An jedem ersten Samstagvormittag im Monat können Interessierte mit ihren defekten Gegenständen in der Werkstatt vorbeikommen, erklärt Bähler: «Eigentlich möchten wir, dass die Leute ihre Sachen selber flicken. Wir unterstützen sie dabei.»

Mit «wir» ist ein ein Team aus Mechanikern, Elektronikern, Schreinern und Näherinnen gemeint, welche ehrenamtlich bei «Flick+Werk» mithelfen.

Damit die richtigen Fachleute vor Ort sind, müssen Reparaturen vorangemeldet werden. Eine Reparaturminute kostet einen Franken, für Vereinsmitglieder 50 Rappen. Damit begleicht der Verein die Werkstattmiete und weitere Unkosten.

Neben der Möglichkeit, Dinge zu reparieren, bietet «Flick+Werk» auch regelmässig Kurse zu verschiedenen Heimwerker-Themen an. Und man kann sich bei den Fachleuten Wissen abholen, um zu Hause Reparaturarbeiten selber auszuführen.

Trend zum Selber-Reparieren

Dinge selber zu reparieren kommt wieder in Mode: Ähnliche Reparatur-Treffpunkte gibt es inzwischen auch in Zürich und Basel.

In Deutschland und Holland haben sich Reparatur-Treffs zu Netzwerken zusammengeschlossen. Dies sei auch ein Ziel von «Flick+Werk», sagt Präsident Heinz Bätscher: «In einem Netzwerk könnten wir Knowhow austauschen und im Internet gegenseitig auf uns hinweisen.»

Im Internet finden sich nebst Adressen von Reparatur-Treffs auch zahlreiche Seiten mit teilweise bebilderten Reparaturanleitungen und Tipps für verschiedenste Geräte und Gegenstände.

In Internet-Foren können sich Heimwerker austauschen und sich Tipps für Reparaturen holen. Und auf Youtube gibt es immer mehr Filme, in denen Reparaturen Schritt für Schritt gezeigt und kommentiert werden. Alles Hilfen, um Dinge vor dem frühzeitigen Ende auf der Müllhalde oder im Recyclinghof zu retten.

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