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Weiter hohe Marroni-Preise trotz Ende der Krise
Aus Espresso vom 13.10.2015. Bild: Keystone
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Konsum Weiter hohe Marroni-Preise trotz Ende der Krise

Die Marroni-Plantagen in Italien haben sich überraschend schnell vom Befall durch die Gallwespe erholt. Händler gehen davon aus, dass den Marroni-Brätlern in der Schweiz diese Saison genügend qualitativ hochwertige Marroni zur Verfügung stehen werden. Die Preise dürften aber weiterhin hoch bleiben.

Während mehrerer Jahre hatte die Gallwespe Kastanien-Plantagen in Italien, aber auch in der Schweiz befallen. Die Ernteausfälle waren verheerend. Experte Marco Canedera vom eidgenössischen Institut für Wald, Schnee und Landschaft sagt: «Die Ernte war bei starkem Befall auf ein Zehntel reduziert worden. Nun sind wir im Tessin wieder bei der Hälfte der normalen Produktion angelangt.»

Weitgehende Erholung der Bestände im Piemont

Entscheidend für die «Heissen Marroni» sind jedoch die Plantagen in Italien. Insbesondere im Piemont, wo die meisten Edelkastanien für Schweizer Marroni-Stände herkommen, hat sich die Situation weitgehend entspannt. In Süditalien, wo früh in der Saison die Marroni herkommen, haben sich die Bestände jedoch noch nicht ganz erholt, sagt Marco Canedera. Die Aussichten seien jedoch auch hier gut.

Dies bestätigt Renzo Strazzini, Geschäftsführer der grössten Marroni-Import-Firma der Schweiz in Bern: «Die Marroni kommen langsam wieder. Dieses Jahr können wir voraussichtlich wieder Marroni guter Qualität importieren.» Die letzten Jahre mussten Marroni-Stände statt die italienischen Edel-Kastanien anzubieten oft auf qualitativ weniger gute Kastanien ausweichen.

Italiener wollen den Aufwand der letzten Jahre wieder hereinholen

Die Preise dürften jedoch auf dem derzeitig hohen Niveau bleiben. Renzo Strazzini erklärt dies mit dem hohen Aufwand, den die italienischen Plantagen-Besitzer in die Bewältigung der Marroni-Krise gesteckt haben. Nun würden diese versuchen, den Aufwand über den hohen Preis zu kompensieren. Ausserdem hätten viele Marroni-Brätler letztes Jahr ihre Preise trotz des Marroni-Mangels nicht angepasst.

Renzo Strazzini hofft zudem, dass dieses Jahr die Saison – nicht wie die letzte – frühzeitig abgebrochen werden muss: «Bei Marroni Prognosen zu machen ist immer schwer. Stand jetzt gehen wir aber davon aus, dass es reicht.» Er als Händler versuche zurzeit, nicht verschwenderisch zu sein und so bis zum Schluss gute Marroni anbieten zu können.

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