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Multimedia UPC-Cablecom frustriert Analog-TV-Kunden

Digital-TV-Sender auch auf alten Fernsehern: «UPC Cablecom» versprach dafür ab Anfang Januar die kostenlose Lieferung eines Umwandlers. Doch diese «Konverter» besitzt sie noch gar nicht. Stattdessen versendet sie stromfressende «HD Mediaboxen».

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UPC-Cabelcom frustriert Analog-TV-Kunden
aus Espresso vom 22.02.2013. Bild: PD
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 58 Sekunden.

Für alle Kunden kündigte «UPC Cablecom» im November den Empfang einer Fülle von neuen TV- und Radio-Sendern ohne sogenannte «Set Top Box» an: 55 TV- und 70 Radio-Kanäle.

Auch Besitzer von alten Fernsehern (ohne «DVB-C»-Empfangseinheit) sollten ab Januar in den Genuss des grossen Sender-Angebots kommen. Dazu versprach UPC gratis einen «Umwandler» abzugeben. Dieser soll das digitale TV-Signal in ein analoges wandeln.

Denn das analoge TV-Angebot war zunehmend unattraktiv geworden: «UPC Cablecom» hatte es in den letzten Jahren ausgedünnt. Viele populäre Kanäle wurden abgeschaltet*. Sie waren dann nur noch digital zu empfangen.

Tausende ohne den versprochenen Konverter

Gemäss Angaben von «UPC Cablecom» haben Tausende Kunden seit Januar den Umwandler bestellt. Weil viele ihn nicht bekamen, meldeten sie sich bei Kassensturz/Espresso.

«Ich fühle mich von UPC Cablecom für dumm verkauft», sagt Andreas Huber aus Zürich gegenüber «Espresso». Viele weitere Zuschriften lauteten ähnlich. Christine Bregnard aus Bremgarten schreibt: «Cablecom verschaukelt seine Kundschaft».

Was ist der Grund? Das wollte Kassensturz/Espresso von «UPC Cablecom» wissen. Die Antwort ist überraschend: «Es waren keine Lieferschwierigkeiten. Sondern wir mussten erst einen Lieferanten finden, der uns einen Umwandler nach unseren Bedürfnissen anbieten kann», sagt UPC Cablecom-Sprecher Andreas Werz.

Der amerikanische Telecom-Konzern hat seinen Schweizer Kunden also generös einen Gratis-Konverter versprochen, den es noch gar nicht besass. Als frühesten Liefertermin legte Andreas Werz das zweite Quartal im 2013 fest. Also ab April.

Stattdessen stromfressende «Mediaboxen»

Statt des Umwandlers erhielten alle Interessierten die altbekannte «Mediabox» geliefert. Zwar wird dafür das erste Jahr nichts verrechnet. Dann kostet sie aber vier Franken pro Monat. Oder die Kunden müssen die «Mediabox» in ein Paket packen, «UPC Cablecom» zuschicken und erhalten dann die kleinere Umwandler-Box zugeschickt.

Besonders ärgerlich ist der Ersatz für «UPC Cablecom»-Kunden, welche auf sparsamen Stromverbrauch achten: Die «Mediabox» braucht im Standby-Betrieb 10,5 Watt, während der neue Umwandler nach Angaben von UPC Cablecom nur 0,5 Watt konsumiert. Rund 20 Mal weniger..

* Folgende Sender wurden abgeschaltet: BR, WDR, MDR, NDR, SPORT 1, n-tv, TF 1, M6, France 3, Rai 2, TVE Int., RTP Int., TRT Turk, BBC World News (regional verschieden).

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