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Anschnallen bitte: 20 Jahre Gurtentragpflicht auf Rücksitzen
Aus Espresso vom 29.09.2014. Bild: keystone
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Umwelt und Verkehr Anschnallen bitte – 20 Jahre Gurtentragpflicht auf Rücksitzen

Vor 20 Jahren führte die Schweiz das Gurtenobligatorium auf den Auto-Rücksitzen ein. Doch die Tragedisziplin lässt immer noch zu wünschen übrig.

Die Zahlen der Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu zeigen, dass sich die Schweizer auf dem Fahrer- und dem Beifahrersitz immer fleissiger anschnallen (94%). Doch auf den Rücksitzen greifen nur drei von vier Mitfahrern zum Sicherheitsgurt (77 Prozent). «Die Menschen unterschätzen die Gefahr, die auf den Rücksitzen lauert», sagt bfu-Sprecher Rolf Moning. Dabei gelte es zu bedenken, dass man bei einem Crash mit der vielfachen Wucht des eigenen Körpergewichtes nach vorne geschleudert werde und dabei auch den Fahrer und den Beifahrer gefährde.

Erfolgsgeschichte Sicherheitsgurt

Seit der schwedische Volvo-Ingenieur Nils Bohlin 1959 den Drei-Punkt-Gurt erfand, hat er laut Schätzungen weltweit über einer Million Menschen das Leben gerettet. Seit dem Jahr 2000 konnten alleine in der Schweiz 13‘000 schwere Verletzungen und 1600 Todesfälle vermieden werden. Das zeigen Abklärungen der bfu.

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Der Nutzen der Sicherheitsgurte ist deshalb weitgehend unbestritten. Anders als 1981, als das Schweizer Volk an der Urne nur sehr knapp Ja sagte zu einem Gurtenobligatorium für die Fahrzeuglenker. Die Tragepflicht wurde damals von vielen als ungerechtfertigte Einmischung des Staates in die Freiheit der Bürger empfunden.

Tessiner sind gurtenfauler

Die jährlich erhobenen Zahlen der Beratungsstelle für Unfallverhütung zeigen, dass die Tragequote vor allem bei den Fahrzeuglenkern ständig steigt. Zwischen 2005 und 2014 stieg die Quote in der Deutschschweiz von 85 auf 94 Prozent. Im gleichen Zeitraum verbesserten sich die Romands von 77 auf 90 Prozent. Am wenigsten schnallen sich Autofahrer im Tessin an. Immerhin stieg die Quote auch dort, von bescheidenen 55 Prozent im Jahr 2005 auf aktuell 83 Prozent. bfu-Sprecher Rolf Moning kommentiert die Zahlen so: «Gesetze und Empfehlungen aus Bern werden grundsätzlich schlechter befolgt in der lateinischen Schweiz. Immerhin nähern sich die Zahlen stetig denjenigen in der Deutschschweiz an.»

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