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Doppelte Gefahr für Buchsbäume: Jetzt wüten auch noch Pilze
Aus Espresso vom 13.05.2015. Bild: Colourbox
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Umwelt und Verkehr Doppelte Gefahr für Buchsbäume: Jetzt wüten auch noch Pilze

Buchsbäume sind bei Hobbygärtnern äusserst beliebt, machen aber auch immer wieder Sorgen. Vor allem wegen einem bekannten Schädling, dem Buchsbaumzünsler. Doch damit nicht genug: Aktuell sorgt auch ein Pilz für Frust im Buchsbaumgarten. Der Experte sagt: «Früherkennung ist das A und O!»

Seit einigen Jahren macht ein Schädling den beliebten Buchsbäumen zu schaffen. Der Buchsbaumzünsler, eine gefrässige Raupe, bringt jeden Sommer so manchen Hobbygärtner zur Verzweiflung. Und dieses Jahr kommt noch ein weiterer Schädling dazu: Das feuchtwarme Wetter bietet ideale Voraussetzungen für einen aggressiven Pilz, der sich auf den Buchspflanzen besonders wohl fühlt. Im Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1 gibt Peter Zgraggen, Präsident für die Fachgruppe Gartenbau beim Branchenverband Jardin Suisse, die wichtigsten Tipps.

Wie erkennt man den Pilzbefall bei Buchsbäumen?

Zu erkennen ist der Befall, wenn die Pflanzen gelbe Flecken bekommen, die sich dann später ins Orange verfärben. Meist sterben ganze Partien ab. Für einen Laien ist allerdings schwierig zu erkennen, welcher Pilz zugeschlagen hat. Es gibt drei verschiedene Varianten, und je nach dem muss die Pflanze unterschiedlich behandelt werden.

Als Laie würde ich die betroffenen Blätter oder Äste abschneiden. Ist das richtig?

Das können Sie tun. Am besten nehmen Sie dazu eine Schere. Wichtig ist aber, dass Sie das Werkzeug nach jeder Pflanze desinfizieren, sonst besteht die Gefahr, dass der Pilz auf die nächste Pflanze übertragen wird. Die Desinfektion kann man mit Alkohol oder Hitze vornehmen. Ausserdem sollte das Schnittgut im Kehricht entsorgt werden und nicht mit der Grünabfuhr. Denn die Pilzsporen können dort überleben.

Ein Fungizid ist unumgänglich. Wie kaufe ich als Laie das richtige?

Gerade bei einem Pilz lohnt es sich, eine Probe einzuschicken. Entweder an das Labor von Jardin Suisse oder an gewisse Vertreiber von Pflanzenschutzmitteln. Nur so hat man die Garantie, dass man mit dem richtigen Wirkstoff auf den jeweiligen Pilz zugreifen kann. Die befallene Pflanze legt man idealerweise in einen Plastikbeutel und verschliesst diesen gut.

Der Buchsbaum ist auch sonst ein Sorgenkind. Der Buchsbaumzünsler, die gefrässige Raupe, ist wieder auf dem Vormarsch. Was tun?

grün-schwarze Raupe auf Buchsblättern.
Legende: In den Sommermonaten verbreitet sich der Schädling mit der unverkennbaren Einfärbung rasend schnell. Wikimedia/Friedrich Böhringer

Man kann die Tiere von Hand ablesen oder aber die Pflanzen spritzen. Es gibt auch biologische Mittel, die einen guten Erfolg versprechen. Auf jeden Fall muss man sehr schnell handeln, denn der Zünsler ist auch schnell und kann der Pflanze grossen Schaden zufügen. Auch wenn noch keine Raupen sichtbar sind: Ein erstes Indiz für den Zünsler sind die spinnennetzartigen Gebilde auf der Pflanze und die Kotausscheidungen unter den Blättern.

Der Buchsbaum scheint eine anfällige Pflanze zu sein. Warum verkauft man ihn überhaupt noch?

Jede Pflanze hat irgendwo irgendetwas. Der Buchsbaum bietet auch viele Vorteile: Diese Pflanze ist immer grün, ist einheimisch und kann gut als Formgehölz geschnitten werden. Das findet man nicht oft. Höchstens die Eibe kann diese Qualität noch bieten.

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