Zum Inhalt springen

Header

Audio
Fairtrade-Gold: Nachfrage ist noch kleiner als Angebot
Aus Espresso vom 07.10.2015.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 28 Sekunden.
Inhalt

Umwelt und Verkehr Fairtrade-Gold: Nachfrage ist noch kleiner als Angebot

Seit einem Jahr gibt es in der Schweiz Max-Havelaar-zertifiziertes Gold zu kaufen. Solchen Schmuck gibt es bei rund 30 Goldschmieden, aber auch bei Manor oder Coop-City und Christ. Die Max Havelaar-Stiftung zeigt sich in einer Bilanz zufrieden, die Verkaufszahlen lassen aber noch zu wünschen übrig.

Die Nachfrage nach Fairtrade-Gold liegt zurzeit noch unter dem Angebot, räumt Katrin Dorfschmid von Max Havelaar ein: «Wir stehen mit dem Engagement für faires Gold noch ganz am Anfang. Wir haben auch bei Kaffee und Bananen klein angefangen und müssen nun zuerst den Markt aufbauen sowie die Konsumenten sensibilisieren».

«Fairtrade-Aufschlag» bei zertifiziertem Gold

«Kassensturz»:

Box aufklappen Box zuklappen

Auch Coop sieht die noch geringe Bekanntheit als das grösste Problem. Sprecherin Nadja Ruch sagt zudem: «Unsere Kunden legen bei Esswaren viel Wert darauf, dass sie fair gehandelt und die Leute dahinter gut behandelt werden. Bei sogenannten Non-Food-Produkten ist generell die Sensibilität noch weniger vorhanden.»

Eine Rolle spielt dabei auch der Preis. Der «Fairtrade-Aufschlag» von 10 bis 15 Prozent wirkt sich bei teurem Schmuck stärker aus als bei Bananen, Kaffee oder Schokolade. Dabei sei es genauso wichtig, Goldminenarbeiter zu unterstützen wie z.B. Arbeiter auf Kaffee- oder Bananenplantagen.

Zertifizierte Minen erhalten laut Katrin Dorfschmid einen faireren Preis für das Gold, da sie nicht mehr auf Zwischenhändler angewiesen sind.

Attraktive Zertifikate für Arbeiter in Goldminen

Mit einer Fairtrade-Prämie können die Minen zudem eigene Projekte realisieren. Bei einer Mine konnte laut Katrin Dorfschmid zum Beispiel bereits ein Gesundheitszentrum realisiert werden. Ausserdem würden Fairtrade-Standards für bessere Bedingungen für die Angestellten sorgen, so ist Kinder- oder Zwangsarbeit verboten. Auch ist die Einhaltung lokaler Umweltgesetze vorgeschrieben.

Das Interesse von Minenbetreibern in Südamerika und Afrika an einer Zertifizierung ist gross. Bisher stammt sämtliches in der Schweiz verkaufte Fairtrade-Gold aus einer Mine in Peru. In der Zwischenzeit wurde jedoch eine weitere Mine im Südamerikanischen Land zertifiziert, eine weitere dürfte bald folgen. Zudem laufen in Ostafrika verschiedene Pilotprojekte.

Volle Transparenz für Käufer

Konsumenten, welche sich für Schmuck aus Fairtrade-Gold entscheiden, erhalten die volle Transparenz über die Herkunft. Ein aufgedruckter Code auf der Etikette kann auf der Max Havelaar Homepage eingegeben werden und liefert so weitere Informationen über die Mine, wo das Gold abgebaut wird.

Video
Dreckiges Gold: Schweizer Firmen nehmen Raubbau in Kauf
Aus Kassensturz vom 06.10.2015.
abspielen. Laufzeit 13 Minuten 56 Sekunden.

Meistgelesene Artikel