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Mässige Schweizer Honigernte
Aus Espresso vom 24.07.2014. Bild: Colourbox
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Umwelt und Verkehr Mässige Schweizer Honigernte

«Der Mai war eine Katastrophe», sagt der Präsident der Schweizer Imker-Organisation VDRB. Wegen des schlechten Wetters ist der Honig-Ertrag 2014 bescheiden. Regional gibt es zwar Unterschiede, auf die durchschnittlich acht bis zwölf Kilo Honig pro Bienenvolk kommen jedoch die wenigsten Imker.

Der Blütenhonig-Ertrag 2014 sei stark abhängig von der Höhenlage, erklärt Richard Wyss, Präsident des Verbands Deuschschweizerischer und Rätoromanischer Bienenfreunde (VDRB). Gerade die Imker auf einer Höhe von 800 bis 1000 M.ü.M. werden kaum auf die durchschnittlichen acht bis zwölf Kilo Honig pro Bienenvolk kommen.

Grundsätzlich rechne man als Imker in einem Neunjahres-Zyklus mit drei guten, drei mittelmässigen und drei schlechten Jahren. «Heuer sind wir in bestimmten Gebieten in einer schlechten Periode, in anderen in einer mittelmässigen.» Als Imker sei man sich aber bewusst, dass man mit der Natur arbeite, und diese sei nicht berechenbar, meint Richard Wyss.

Honigpreis wird kaum steigen

Für den miesen Honigertrag verantwortlich ist das Wetter: «Zwar sind wir im April noch gut gestartet. Der Mai war aber eine Katastrophe.» Es habe kaum Blüten gehabt, und die wenigen vorhandenen Blüten hätten nicht genügend Nektar produziert.

Dass nun der Preis des Schweizer Honigs in die Höhe schnellt, glaubt der VDRB-Präsident nicht. «Ich persönlich verlange in den guten wie in den schlechten Jahren gleich viel.» Und so würden es wohl die meisten machen. «Jeder Imker ist aber ein eigenständiger Geschäftsmann und kann für sich selber entscheiden.»

«Nicht den letzten Tropfen Honig rauspressen»

Jetzt den Bienen noch den letzten Honig abzuluchsen um den Ertrag zu steigern, sei keine gute Idee: «Die Honigernte ist für dieses Jahr definitiv vorbei. Jetzt müssen wir die Bienen für den Winter fit machen», warnt Richard Wyss.

«Imker, die meinen, sie müssten jetzt noch den letzten Tropfen Honig aus dem Bienenvolk pressen, schneiden sich ins eigene Fleisch», sagt Wyss. Es gelte nun, alles daran zu setzen, gegen die Varroa-Milbe vorzugehen. «Wer das verpasst, legt den Grundstein, dass die Bienenvölker so geschädigt werden, dass sie sich unter Umständen nie mehr davon erholen.»

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